Bei jeder 56. Geburt wurden im vergangenen Jahr Zwillinge geboren
Von den 106 483 baden-württembergischen Frauen, die im Jahr 2020 Kinder zur Welt brachten, gebaren 1 891 Frauen Zwillinge. Der Anteil der Zwillingsgeburten an allen Geburten hat sich damit seit dem Jahr 1980 auf zuletzt 1,8 % annähernd verdoppelt. Bei jeder 56sten Geburt kamen somit im vergangenen Jahr Zwillinge auf die Welt, so das Statistische Landesamt.
24 Frauen mit Wohnsitz in Baden-Württemberg bekamen im Jahr 2020 sogar Drillinge. Das heißt, dass bei etwa jeder 4 400sten Geburt Drillinge geboren wurden. Vierlinge kamen im vergangenen Jahr im Südwesten im Gegensatz zu 2019 nicht auf die Welt. Die höchste Zahl an Vierlingen seit 1980 gab es in Baden-Württemberg in den Jahren 1987 und 1989 (jeweils fünf). Fünflinge wurden seit 1980 in sechs Jahren geboren, zuletzt 1999.
Im Jahr 2020 war die Geburt von Zwillingsbrüdern etwas häufiger als die von Zwillingsschwestern (601 gegenüber 584). Die größte Gruppe bei Zwillingsgeburten waren allerdings die Geburten mit einem Jungen und einem Mädchen (706). Die Geburt von »Pärchen« war – mit Ausnahme des Jahres 2016 – bereits in allen Jahren seit 2001 am häufigsten. Ganz anders dagegen noch in den 1980er-Jahren. Damals waren Zwillingsgeburten mit einem Jungen und einem Mädchen jeweils am seltensten.1
Im vergangenen Jahr waren 636 der Frauen, die Zwillinge gebaren, 35 Jahre oder älter. Das bedeutet, dass bei den »späten Müttern« immerhin 2,3 % der Geburten und damit jede 44. Geburt Zwillingsgeburten waren. Bei den Frauen im Alter von unter 35 Jahren lag dieser Anteil bei lediglich 1,6 %; nur jede 62. Geburt war eine Zwillingsgeburt.
Dass ältere Mütter überdurchschnittlich oft Zwillinge bekommen, ist einer der Gründe für die Zunahme der Mehrlingsgeburten in den vergangenen Jahrzehnten. Denn der Anteil der Kinder, die von Müttern im Alter von 35 Jahren oder später geboren wurden, hat stetig zugenommen. So stieg der Anteil »später Mütter« von 17 % im Jahr 2000 auf zuletzt immerhin knapp 27 %. Hauptgrund für den Anstieg der Mehrlingsgeburten dürfte allerdings die moderne Reproduktionsmedizin sein.