(tv) Buchenauerhof: Ein engagierter Arzt aus Sinsheim behandelt in Ecuador hunderte behinderte Kinder und sorgt dafür, dass sie laufen lernen können. Der Chirurg Dr. Eckehart Wolff (Quito) von der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG) berichtete den 1.300 Besuchern des Herbstmissionsfestes am Sonntag (23.09.2012) in der DMG-Heimatzentrale Buchenauerhof von rund 650 zerebral geschädigten Kindern, die er in den vergangenen Jahren kostenlos behandelt hat.
„Unsere Patienten sind Kinder mit genetisch bedingten spastischen Lähmungen – einige haben beispielsweise durch Sauerstoffmangel bei der Geburt Hirnschäden und sind deshalb teilweise gelähmt“, berichtete Wolff. „Zunächst rüsten wir sie mit Gehhilfen aus und schulen sie in Sachen Gleichgewicht. Danach richten wir die Sehnen und Knochen durch stundenlange Operationen. Nach einer jahrelangen Behandlung können die Kinder sich am Ende natürlich bewegen und haben eine Chance auf ein besseres Leben“, erklärte der Mitarbeiter des christlichen Hilfswerks aus Sinsheim.
Er ist bisher der einzige Arzt in Ecuador, der sich auf diese langwierige, schwierige Behandlung spezialisiert hat. „Ich möchte ecuadorianische Ärzte in diesen Techniken ausbilden“, sagte Wolff beim Herbstmissionsfest.
Thomas und Helga Goldsche (Eldoret) bilden Pastoren der kenianische Kirche aus. Unter Tränen berichteten sie von dem Terroranschlag auf die Afrika-Inland-Kirche ihres Freundes Pastor Joseph in Garissa, im Nordosten Kenias. Am 1. Juli waren bewaffnete Islamisten dort in den Gottesdienst gestürmt und hatten Handgranaten geworfen. Panisch seien die Gottesdienstbesucher aus der Kirche geflüchtet, wo weitere Bewaffneten in die Menge schossen. 14 Personen wurden damals getötet, 43 schwer verletzt, 13 Kinder verloren ihre Eltern, erzählte Helga Goldsche den tief erschütterten Besuchern des Herbstmissionsfestes. „Die Frau unseres Freundes Joseph liegt noch immer mit Schussverletzungen in der Klinik.“ Ehepaar Goldsche forderte dazu auf, für die Christen in Garissa zu beten: „Sie müssen nun lernen, ihren Feinden zu vergeben und Hass mit Liebe zu begegnen, wie Jesus das vorgelebt hat.“
Der Leiter der französischen DMG-Partnerorganisation „France Pour Christ“, Jeannot Gauggel (Straßburg), erklärte in der Predigt beim Herbstmissionsfest, dass die Eurokrise eine besondere Chance für die Kirchen in Europa sei. Den Menschen werde durch die Nachrichten tagtäglich deutlich, „dass der Götze Rentabilität keine Grundlage für Europa ist. Wie wenig können wir Menschen manchmal bewirken“. Es sei Zeit, Politikern und Bürgern Europas neu die Bibel nahezubringen. Europa müsse auf Gott vertrauen und ihn wieder an die erste Stelle setzen – nicht das Geld, sagte der geistliche Leiter aus Frankreich.
Besonderes internationales Flair bekam das Herbstmissionsfest durch den Latinofolk der peruanischen Band Arpay. In farbenfrohen Gewändern spielten die Ketchua-Indianer Lieder über die Liebe Gottes und die Freude in Jesus – mit den traditionellen peruanischen Instrumenten Panflöte, einer mächtigen fellbespannten Trommel, Gitarren und Charango. Ihr Name Arpay bedeutet Hingabe, und ihre Leidenschaft für Jesus kam durch ihre Songs fröhlich zum Ausdruck. Sie begeisterten die Zuschauer.
Parallel zum Herbstmissionsfest feierten rund 150 Kinder ihr eigenes fröhliches Fest, bei dem sie mit „DMG-Airlines“ nach Afrika flogen und Missionare besuchten. Eine Gemäldeausstellung mit Aquarellen der Theologin Susanne Stoehr, die über die DMG in Italien arbeitet, rundete das vielfältige Programm des Herbstmissionsfestes ab.
Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Botschaft und den Hilfsprojekten der Sinsheimer Mission. Sylvie M., eine fröhliche Frau Mitte Vierzig, die extra aus Luxemburg angereist war, sagte: „Die DMG macht eine gute Arbeit, die wir gerne unterstützen.“ Philipp aus Metzingen kam zum Herbstmissionsfest, weil er als junger Forstwirt „vielleicht selbst einmal über die DMG in ein Hilfsprojekt im Ausland einsteigen will.“
Die Deutsche Missionsgemeinschaft ist mit rund 400 Mitarbeitern in 76 Ländern tätig, um Menschen die Botschaft der Bibel nahezubringen und durch Hilfsprojekte, beispielsweise Nahrungshilfe in der Sahelzone, Gottes Liebe weiterzugeben.
Weitere Information unter: www.Buchenauerhof.de
Quelle: Theo Volland