Rund 34.000 Nutzer haben sich im Rhein-Neckar-Kreis bereits für den kostenlosen Warnservice vor Gefahrenlagen registriert
Anmeldung ist unkompliziert und jederzeit möglich
(zg) Etwa 34.000 Menschen lassen sich inzwischen im Rhein-Neckar-Kreis über die Smartphone-App KATWARN vor Katastrophen warnen. Der Landkreis hat den vom renommierten Forschungsinstitut Fraunhofer FOKUS entwickelten Warnservice vor genau einem Jahr, am 7. April 2017, eingeführt. Seitdem werden die Menschen im Rhein-Neckar-Kreis bei Großschadens-, Gefahren- und Katastrophenlagen über ihr Mobiltelefon gewarnt. Das Informations- und Warnsystem KATWARN steht als kostenlose App für Smartphones zur Verfügung. Es soll ergänzend zu Lautsprecheransagen, Internetportalen, sozialen Medien, Rundfunk und Fernsehen vor Gefahrensituationen warnen und darüber informieren.
„Bei Gefahren, wie etwa durch Großbrände und schwere Unwetter, ist es wich-tig, schnell informiert zu sein – heute geht das kaum schneller als über das Mobiltelefon, das wir fast alle ständig bei uns tragen. Die stetig steigenden Nutzerzahlen zeigen, dass es die richtige Entscheidung war, das Warn- und Informationssystem auch im Rhein-Neckar-Kreis in Betrieb zu nehmen, um somit die Bürgerinnen und Bürger des Kreises schnellstmöglich informieren zu können“, sagt der für den Katastrophenschutz zuständige Ordnungsdezernent Christoph Schauder.
Seit dem Startschuss wurde von der Integrierten Leitstelle in Ladenburg acht Mal (einschließlich eines Probealarms) eine Warnung via KATWARN verschickt. Zuletzt war das am 5. Januar der Fall, als über Hochwasser und damit verbundene Gefahren in der Stadt Eberbach informiert wurde. Diese Meldung erreichte exakt 2644 Nutzer. Ein Dutzend davon wurde übrigens per SMS informiert, denn man benötigt nicht zwangsläufig ein Smartphone für den Warnservice. Die höchste Zahl an empfangenen Nutzern wurde am 28. September 2017 erreicht, als genau 31.381 Menschen im Kreis vor einer Lebensmittelerpressung gewarnt wurden. „Durch das KATWARN-System haben wir die Sicherheit der Menschen im Rhein-Neckar-Kreis entscheidend und zeitgemäß verbessern können“, betont Ordnungsdezernent Schauder, der hofft, dass in Zukunft noch mehr Menschen im Landkreis die kostenlose App bzw. den Service nutzen.
„Schutzengelfunktion“ für Warnhinweise am aktuellen Standort
Im Fall, dass nur ein begrenztes Gebiet von einer Gefahr betroffen ist, werden übrigens ausschließlich diejenigen Menschen gewarnt, die sich zum Zeitpunkt der Gefahr direkt im Gefahrengebiet aufhalten oder diesen Bereich zuvor angegeben haben. Alle anderen Menschen werden nicht unnötig in Unruhe versetzt.
Die Leitstelle kann in der KATWARN-App nämlich betroffene Warngebiete auswählen und die Bevölkerung so schnell und punktgenau mit verlässlichen Informationen versorgen. Dabei empfängt das Mobiltelefon der Nutzerinnen und Nutzer die behördliche Warnung stets ortbezogen, das heißt zum aktuellen Standort oder für bis zu sieben weitere frei gewählte Orte (z.B. Adressen, Ortsmarken oder Postleitzahlen). Möglich ist dies durch die Ortungsfunktion moderner Smartphones. Dafür müssen lediglich die sogenannte „Schutzengelfunktion“ in der Smartphone-App aktiviert oder wenn gewünscht bis zu sieben weitere Standorte in Deutschland ausgewählt werden. Dabei verarbeitet die KATWARN-App nur den jeweils aktuellen Standort und erstellt kein Bewegungsprofil. Zudem liefert der Service deutschlandweit Warnungen bei extremen Wetterlagen, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellt.
KATWARN steht weltweit in allen Stores für iPhone-, Android- und Windows-Apps zur Verfügung steht. Alternativ wird KATWARN auch per SMS und E-Mail für ein Postleitzahlgebiet angeboten. Weitere Informationen und eine Übersicht, welche Einrichtungen ihre Warnungen über KATWARN versenden, gibt es unter der Internetadresse www.katwarn.de.
Quelle: Silke Hartmann