Internationaler Frauentag in Sinsheim am 8. März 2018
(zg) Frauen überall auf der Welt setzen ein eindrucksvolles Zeichen für die Verteidigung von Emanzipation, Freiheit und Demokratie. Frauen führen, gestalten und organisieren die friedlichen Proteste.
Ihr gemeinsames Ziel: Eine gerechte Gesellschaft, die zusammenhält und Frauenrechte verwirklicht.
Die SPD ist die Partei der Gleichberechtigung und der Gleichstellung. Das war sie schon immer. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen seit je her ganz vorne, wenn es um die Rechte der Frauen geht.
Wie die beiden Sozialdemokratinnen Clara Zetkin und Käte Duncker 1911: Sie riefenden Internationalen Frauentag ins Leben, um ein Zeichen für Gerechtigkeit zu setzen. Die beiden engagierten sich für die weltweit ausgebeuteten und unterdrückten Frauen: die Arbeiterinnen. Die Resonanz war enorm: Allein in Berlin gingen rund eine halbe Million Frauen auf die Straße. Der internationale Zusammenhalt war spürbar: auch in der Schweiz, in Österreich, Dänemark und in den USA hatten Tausende lautstark für Mitbestimmung und Freiheit demonstriert. Unter der Nazi-Herrschaft wurde der Frauentag dann verboten. Sie feierten stattdessen lieber den Muttertag; das kam der Ideologie der Nationalsozialisten deutlich näher: die Frau in ihrer klassischen Rolle als Mutter, die sich zu Hause um Kinder und Haushalt kümmert. Das ist noch gar nicht so lange her!
Eine gelungene Veranstaltung des SPD-AK-Sinsheim-Kernstadt. Helmut Göschel(SPD-Stadtrat Sinsheim)Harald Blum(SPD-Stadtverbandsvorsitzender) Adolf Skrobanek( ehem. Leiter der Autobahnpolizei Sinsheim) ließen es sich nicht nehmen unseren Stand zu besuchen, mitzudiskutieren und Rosen zu verteilen. Viele Besucher verweilten an unserem Stand um mit uns über den Frauentag zu diskutieren, ob er heute noch sinnvoll ist. Das Resumee eindeutig: JA.
Und wo stehen wir 2018?
Auch heute werden die Interessen der Frauen, zumal die der Arbeitnehmerinnen, nicht ohne Rückschritte realisiert, vor allem nicht, wenn Frauen sie selber nicht als solche identifizieren.
So ist der Frauenanteil im neuen Bundestag mit 30,6 Prozent auf den Stand von vor 20 Jahren gesunken. Ob Forderungen nach Paritätsgesetzen (und das auf allen politischen Ebenen) jetzt auf offene Ohren stoßen werden, bleibt abzuwarten.
Auch ist gleicher Lohn für gleich(wertig)e Arbeit im Jahr 2018 trotz neuem Entgelttransparenzgesetz weiterhin eine Utopie. Das gleiche gilt für selbstbestimmte Arbeitszeiten und gerechte Besteuerung.
Um all das zu verändern, werden Frauen ihre politischen Stimmen mit gleichem Durchsetzungsvermögen einsetzen müssen, wie es vor hundert Jahren Arbeiterinnen, Gewerkschafterinnen wie auch viele Bürgerinnen zusammen gemacht haben!
Zeit für Frauen!
Frauen sollen ihr Leben so gestalten können, wie sie es wollen. Rechtskonservative wie die Populisten der AfD fordern hingegen eine Rolle rückwärts – zurück in die 50er Jahre. Wir brauchen nicht weniger Frauenrechte, sondern mehr: volle Gleichstellung und volle Selbstbestimmung. Unser Ziele:
Es muss selbstverständlich sein: für die Familie da sein und den Beruf weiterausüben. Paare sollen sich partnerschaftlich um ihre Familie kümmern können – mit unserem ElterngeldPlus und unserer geplanten Familienarbeitszeit.
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Durchschnittlich 16 %weniger Lohn für Frauen ist nicht gerecht.
Mehr Respekt und Anerkennung – gerade für soziale Berufe. Das heißt auch: Mehr Geld auf dem Lohnzettel.
Raus aus der Teilzeitfalle! Wenn Frauen die Arbeitszeit runterfahren, sollen sie einen Rechtsanspruch auf eine Rückkehr zur vorherigen Arbeitszeit erhalten.
Genauso viele Frauen wie Männer in Führungspositionen. In kleinen Betrieben wie auch in großen Konzernen. Bis hoch in die obersten Etagen.
Gemeinsam für eine offene und gerechte Gesellschaft.
Quelle: Hans Gilbert Schroeder