(zg) Auf Einladung der SPD Angelbachtal sprach Prof. Dr. Lars Castellucci MDB im Landhotel Ritter – Post anlässlich 100 Tage Große Koalition. Nicht was man fordert, sondern was man am Ende erreicht, ist wichtig. Und die SPD hat schon einiges erreicht. So lautete das Fazit des SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci. Der Vorsitzende der Angelbachtaler SPD, Michael Kaestel war sehr erfreut über die terminliche Punktlandung 100 Tage Große Koalition. Lars Castellucci betonte , dass ihm die Arbeit in Berlin großen Spaß macht.
Es sei aber körperlich mitunter sehr anstrengend und der Koalitionspartner strenge bisweilen gleichermaßen sehr an. Das Mitgliedervotum zur Großen Koalition habe die SPD vorwärts gebracht und mit Einführung der Frauenquote, des Mindestlohns und der abschlagsfreien Rente mit 63 sei die SPD zum Motor der Koalition geworden. Lars Castellucci hob insbesondere die Arbeit der Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles heraus. In der Landespolitik habe sich die SPD dem Slogan Leidenschaftlich für Land und Leute verschrieben. Castellucci ging hier vor allem auf die Familienpolitik und die Bildung ein. Es sei wichtig, verschiedene Lebensentwürfe und sexuelle Vielfalt zu fördern. Man solle füreinander Sorge tragen. Der Staat sollte keine Vorschriften machen, sondern Wahlmöglichkeiten schaffen, so der Bundestagsabgeordnete. Mit der Einführung einer Pflegezeit wie in der Elternzeit wolle man weiter zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen. Auch die Europawahl war Thema. Man sei angewiesen auf Europa, da viele politische Themen wie z.B. die Regulierung der Finanzpolitik weitgehend nur über Europa umsetzbar seien. In der anschließenden Diskussion war die Diätenerhöhung ein großes Thema. Lars Castellucci hob die große Verantwortung der Abgeordneten hervor. Er räumte ein, dass eine gerechte Entlohnung auch für Politiker nicht leicht zu finden sei. Das Vorgehen gegen Korruption sei ihm ein großes Anliegen und auch für die Pensionen der Abgeordneten müsse eine bessere Regelung gefunden werden. In manchen Redebeiträgen wurde gefordert, dass auch die Politiker in die Rentenkasse einzahlen müssten. Da lobte Lars Castellucci ausdrücklich die kritischen SPD-Mitglieder. Heftig diskutiert wurde auch das Thema Armutsflüchtlinge. Castellucci hob hervor, man müsse sich respektvoll begegnen und den Migranten ermöglichen, für sich und ihre Kinder eine lebenswerte Zukunft zu schaffen. Ohne gegenseitige Akzeptanz könne die Zuwanderung nicht gelingen. Man darf Negativbeispiele nicht für die Realität halten, mahnte der Bundestagsabgeordnete im Hinblick auf die aktuelle Diskussion zu den Migranten aus Bulgarien und Rumänien insbesondere in der Boulevardpresse. Gerade im Bezug auf den demographischen Wandel müsse man in Deutschland für Zuwanderung sorgen. Michael Kaestel dankte Lars Castellucci für seine Einblicke in die Arbeit der Großen Koalition und besonders in die der SPD Minister und Abgeordnete. Da die SPD selbstverständlich die ortsansässigen Vereine und Betriebe unterstützt, übereichte er Lars Castellucci zwei Flaschen Wein eines Angelbachtaler Weingutes. Er nannte den Namen des Weingutes nicht, fügte aber süffisant hinzu, es sei nicht zu schwer dies zu erraten, wenn man wisse wo er wohne. Abschließend bedankte er sich bei den Anwesenden für ihr Kommen, die lebhafte Diskussion und gab der Hoffnung Ausdruck , dass sich alle zu 1000 Tage Große Koalition hier wieder treffen.
Quelle: Text Michael Kaestel, Bilder Claus Reimann