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14 Millionen Accounts, um anderen zu schaden

19. Juni 2014 | Das Neueste, Gesellschaft, Photo Gallery

Sparkasse Kraichgau-Stiftung organisiert Unterricht zu Gefahren des Internets an Adolf-Schmitthenner-Gymnasium

(zg) Der Schnappschuss in der Umkleide ist schnell gemacht. Und genau so schnell ist das Bild gepostet. In Nullkommanichts hat es sich verbreitet, kaum ein Mitschüler, der die missliche Lage des Mädchens nicht gesehen hat. Löschen? Geht nicht. Denn ist ein Bild erst einmal im World Wide Web gepostet, gehören die Rechte daran meist dem Betreiber der Seite, also Facebook, You Tube, Google und Co. „Das erlaubt ihr dem Betreiber, wenn ihr euch auf seiner Seite anmeldet“, sagt Gerhard Hermann von der „Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg“ den Fünftklässlern. „Das steht in den AGB.“ Allgemeine Geschäftsbedingungen, „das Kleingedruckte“. Kaum ein Schüler, der damit etwas anfangen kann. Und genau deshalb, weil zwar fast alle im World Wide Web unterwegs sind, aber nur wenige die Gefahren des Internets wirklich kennen, ist Hermann am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium in Neckarbischofsheim.

„Unsere Schule nimmt am Präventionskonzept des Landes Stark-Stärker-Wir teil“, sagt Direktor Harald Frommknecht, „und hat sich für das wichtige Thema Cybermobbing entschieden.“ Da kam das neue Angebot der Sparkasse Kraichgau-Stiftung genau richtig, hat sie sich doch dem Thema Medienkompetenz angenommen, um in Zusammenarbeit mit der Kriminalprävention Rhein-Neckar an den Schulen des Geschäftsgebiets Workshops und Vorträge zu den Gefahren des  Internets anzubieten. Und so ist für alle fünften und sechsten Klassen je eine Doppelstunde mit Gerhard Hermann angesagt.

Er zeigt den Mädchen und Jungen, wie Bilder, die ins Netz eingestellt wurden, von Fremden verändert und weiterverwendet werden können, dass Fotos, auf denen andere gequält werden, generell verboten sind und bestraft werden. Er berichtet davon, dass allein auf Facebook rund 14 Millionen Accounts nur angelegt wurden, um anderen Menschen zu schaden. Und  er beklagt, dass gerade mal 20 bis 30 Prozent der Smartphones gegen Viren geschützt seien. Nein, Geschenke im Netz, seien es fragwürdige Apps, angeblich kostenlose Downloads von Musik und aktuellen Filmen oder Sms, die zu Gewinnspielen einladen, hätten meistens einen Pferdefuß, sagt Hermann. „Viele sind gemacht, um eure Handy-Daten – Kontakte, Telefonnummern, Passwörter – auszuspionieren und zu missbrauchen.“

Am Ende gibt er den Jugendlichen einige Regeln fürs Word Wide Web mit auf den Weg, über denen steht: „Think before you post“. Keine peinlichen Bilder einstellen, schon gar nicht, ohne den Betreffenden zu fragen, nichts Schlechtes über andere schreiben, und nie ohne Virenschutz ins Netz gehen.

Doch damit nicht genug: Jetzt nehmen einige Kursstufenschüler die Jungen und Mädchen mit ins Netz, zeigen in der Praxis, wo Gefahren lauern und wie man sich absichert. Da geht es um Virenschutzprogramm, Sicherheitseinstellungen bei Facebook und WhatsApp, Spotify, um Copyright, freie Bilder und vieles mehr. „Wir sehen in diesem Präventionsprogramm die große Chance, selbst etwas gegen Cybermobbing tun und unsere Mitschüler sensibilisieren zu können“, sagt Schülersprecher Sebastian Lindenthal. Mit Erfolg, wie sich zeigt, werden die Kursstufenschüler zwischenzeitlich doch immer öfter von ihren Mitschülern angesprochen und um Internet-Rat gefragt.

Quelle: Sparkasse Kraichgau

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