Auch im stattlichen Alter von rund 200 Jahren ist diese Buche noch immer eine imposante Erscheinung.
Einem ungehorsamen Förster ist es zu verdanken, dass diese Buche noch immer im Schriesheimer Stadtwald steht: die „Grübers Trutz“-Buche. Die Erzählung um diesen imposanten Baum besagt, dass sich beim gemeinsamen Holzanweisen – also der Markierung derjenigen Bäume, die gefällt werden sollten – der Förster Grüber dem Willen seines vorgesetzten Forstmeisters verweigerte. Der wollte nämlich unbedingt diese Buche fällen lassen. Förster Grüber aber hatte Gefallen an der ungewöhnlichen Wuchsform des Baumes und wehrte sich vehement, der Anweisung seines Chefs Folge zu leisten. Darüber soll der Forstmeister so wütend geworden sein, dass er eigenhändig die Inschrift „Grübers Trutz“ in die Rinde der Buche ritzte. Den Baum ließ er dann aber doch stehen, Förster Grübers Trotz sei Dank.
Der heutig für dieses Revier zuständige Förster Walter Pfefferle schätzt das Alter der Buche auf über 200 Jahre, ihr Durchmesser beträgt über einen Meter. Die besondere Wuchsform, die Förster Grüber zum Anlass für seinen Widerstand nahm, ist heute nicht mehr eindeutig erkennbar. Die Buche ist seither natürlich immer weitergewachsen und hat inzwischen auch einige starke Äste wieder verloren. Ebenso ist die eingeritzte Inschrift nicht mehr lesbar. Sie wurde über die Jahre durch die Rinde und das Baumwachstum unkenntlich. Mit ihren vielen Höhlen an Stamm und Ästen und dem toten Holz in ihrer Baum-krone bietet die Buche einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse. „Die Buche ist als Habitatbaum geschützt und bleibt bis zu ihrem Zerfall stehen“ verspricht Förster Pfefferle. „Da würde sich mein Vorgänger doch bestimmt sehr freuen, wenn er das wüsste, oder?“, schmunzelt Pfefferle über seinen störrischen Vorgänger.
Die Buche ist zu finden im Stadtwald Schriesheim mit den Koordinaten 49°29’21.1“N 8°41’26.4“E nahe des Zinswegs.
Quelle: Landratsamt RNK