28675 Zuschauer in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena erlebten eine packende und emotionale Partie, was vor allem am Auftritt der TSG lag. Nicht nur das bloße Ergebnis, vor allem die Art und Weise, wie sich die Kraichgauer beim 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg über weite Strecken der Begegnung präsentierten nährt die Hoffnungen auf den Klassenerhalt.
1899-Trainer Markus Gisdol brachte drei neue Spieler im Vergleich zum vergangenen Wochenende. Der wiedergenesene David Abraham rückte in die Innenverteidigung neben Jannik Vestergaard und Stefan Thesker spielte als Linksverteidiger, dafür agierte Fabian Johnson offensiver. Auch Tobias Weis rückte nach überstandener Beckenprellung wieder in die Startelf. Er ersetzte den gesperrten Eugen Polanski.
Von Beginn an war die TSG im Vorwärtsgang. Gleich in der ersten Minute wurde FCN-Keeper Schäfer von Johnson geprüft, der eine Flanke von Kapitän Andreas Beck beinahe zur schnellen Führung nutzte. Die Kraichgauer übten weiter großen Druck aus und kamen in Minute drei durch einen Fernschuss von Roberto Firmino erneut dem gegnerischen Gehäuse nahe. Eine weitere wunderbare Kombination aus direktem Passspiel inklusive Hackentrick von Kevin Volland landete bei Johnson im Strafraum, der vor der Grundlinie zum freistehenden Tobias Weis querpasste. Das Resultat: Die hochverdiente 1:0-Führung der TSG nach nicht mal zwölf Minuten.
TSG in allen Belangen überlegen
Die Hoffenheimer brannten auch danach ein Freudenfest an Engagement ab. Volland umkurvte zwei Gegenspieler am Strafraum, beim Abschluss rutschte ihm der durch den Regen glitschige Ball über den Spann und nach gut einer Viertelstunde setzte Johnson einen Fernschuss aus 20 Metern nur knapp übers Tor. Drei Minuten später holte Volland einen langen Querpass von Thesker filigran aus der Luft und flankte von der rechten Seite mustergültig an den zweiten Pfosten, wo Sejad Salihovic per Kopf ins lange Eck das 2:0 markierte. Nürnberg kam selten auch nur aus der eigenen Hälfte und konnte dann stets von der kompakten Kraichgauer Defensive vor einem möglichen Abschluss gestoppt werden.
Bereits in der 28. Minute verpasste Firmino die noch deutlichere Führung. Nach einer nahezu identischen Aktion wie bei 2:0, erreichte die diesmal flache Hereingabe von Volland im Zentrum den Brasilianer, von dessen Fuß der Ball knapp am langen Pfosten vorbeiging. Auch danach hatte die TSG das Geschehen im Griff und ging völlig verdient mit sicherem Vorsprung in die Halbzeit.
TSG gleich wieder aktiv
Mit dem Wiederanpfiff übernahm die TSG wieder die Initiative. In der 47. Minute ging ein weiter Freistoß von Salihovic an Freund und Feind vorbei ins Netz, doch der Torjubel wurde von Schiedsrichter Schmidt gestoppt, der im Strafraum ein Foul wahrgenommen hatte. In der unmittelbar folgenden Aktion setzte sich Firmino am linken Flügel durch, seine Flanke köpfte Volland im Zentrum knapp vorbei und weitere drei Minuten später platzierte Tobias Weis einen Schuss von der Strafraumgrenze, den Torhüter Schäfer mit einem Reflex gerade noch parieren konnte.
Nürnberg benötigte eine Standardsituation, um wieder ins Spiel zurückzufinden. In der 57. Minute nach einer streitbaren Strafstoßentscheidung, nutzte Simons die Gelegenheit aus elf Metern zum 1:2. Danach entwickelte sich die Partie ausgeglichener. Während die Gäste nun den einen oder anderen Konter fuhren ohne dabei zwingende Torchancen zu haben, beschäftigte die TSG nach kurzer Verdauung des Gegentreffers den Schlussmann der Franken.
Die letzte Aktion hatte erneut Volland, der in der Nachspielzeit von Joselu eingesetzt wurde und seinen Schuss etwas zu zentral platzierte. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdienten sich die Kraichgauer den dreifachen Punktgewinn und nähren damit die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt. Diese Leistung macht optimistisch für die letzten drei Saisonspiele.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim