(zg) Das LEADER-Auswahlgremium hat in seiner Sitzung am Mittwoch (27.02.2019) in Waibstadt insgesamt fast 285.000 Euro an Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes für vier Projekte aus der Region mit einer Gesamtinvestitionssumme in Höhe von ca. 800.000 Euro beschlossen. Die Vorhaben haben sich im Wettbewerb um die Fördergelder durchgesetzt und können nun den Förderantrag bei den jeweils zuständigen Landesbehörden stellen:
In Oberderdingen soll mit einer Erfindergarage ein neues Freizeitangebot entstehen. Die Erfindergarage ist als Digitalwerkstatt für Kinder, Jugendliche, Schüler und Gründer geplant, in der sie mit digitalen Technologien und Medien kreativ- künstlerisch arbeiten können. Das Angebot soll auch von Schulen genutzt werden können. Gefördert werden die Inneneinrichtung und die Anschaffung der umfangreichen Technik. Betrieben wird die Erfindergarage von einem Verein der sich derzeit in Gründung befindet.
Die Erlebnismühle Kolb in Zuzenhausen will ihr Übernachtungsangebot umbauen und erweitern. Auf einer Wiese soll ein Schäferwagencamp entstehen, um naturnahe Übernachtungen für Schulklassen, aber auch Individualreisende zu ermöglichen. Die Erlebnismühle Kolb ist ein beliebtes Ausflugsziel, als Schullandheim zugelassen und bietet eine umfangreiche Auswahl an Outdoor-Aktivitäten an. Mit der Anschaffung der Schäferwägen und weiterer Infrastruktur wird der Tourismus im Kraichgau gestärkt.
Fördergelder erhält auch die Gemeinde Zaisenhausen, die neben dem Sportplatz eine Calisthenics-Anlage aufstellen möchte. Calisthenics ist eine Outdoor-Sportart mit einem kleinen Sportpark, in denen Menschen fernab von Fitnessstudios jederzeit und kostenlos aktiv werden können. An den Recks, Sprossenwänden, Barren und Klimmzugstangen kann mit Eigengewicht trainiert werden.
In Östringen-Tiefenbach soll ein Scheunenladen mit Café entstehen. Der private Investor plant den Teilabriss und den Neu- und Umbau von nicht mehr genutzten Stallungen und einer Scheune sowie einer Mietwohnung im Obergeschoss. Wanderer und Radfahrer sollen eine zusätzliche Einkehrmöglichkeit erhalten und der Ort mit einem Laden für die Nahversorgung wieder ein wohnortnahes Angebot mit Produkten des täglichen Bedarfs erhalten. Dabei wird viel Wert auf Waren aus der Region gelegt.
Die Vorhaben dienen der Region und wurden daher vom Gremium priorisiert. Für ein weiteres Vorhaben, das sich ebenfalls um die Förderung beworben hatte, reichte das ausgeschriebene Förderbudget nicht mehr aus. Die Ideen wurden im Vorfeld bei der LEADER-Geschäftsstelle des Verein Regionalentwicklung Kraichgau e.V. in Angelbachtal eingereicht und dem Gremium in der Sitzung vorgestellt. Das Auswahlgremium, bestehend aus 31 gewählten Repräsentanten aus der Region. Dabei repräsentiert das Gremium die Bevölkerung und Interessensgruppen des Kraichgaus, von jung bis alt sowie aus den Bereichen Umwelt, Soziales, Kultur, Architektur, Wirtschaft und Kommunen. Es begutachtete die Vorhaben und machte für vier Projekte den Weg für eine Förderung aus dem LEADER-Topf frei. „Der Auswahlausschuss hat die nicht immer einfache Aufgabe zu bewerten, welche Ideen den besten Beitrag zur Attraktivität des Kraichgaus leisten und die Region weiter voran bringen“, so die Vorsitzende Sarina Pfründer.
Die neu ausgewählten Förderprojekte bilden die gewünschte Bandbreite der regionalen Entwicklung ab: von der Stärkung des Tourismus, lebendige Ortschaften und Unterstützung von Existenzgründern und attraktive Freizeitmöglichkeiten für junge Bewohner. Insgesamt werden nun 28 Projekte mit LEADER-Fördergeldern unterstützt. Die bisher ausgewählten Vorhaben sind auf der Internetseite www.kraichgau-gestalte-mit.de gelistet.
Neue Vorhaben, die spätestens im Jahr 2020 umgesetzt werden sollen, können sich ab morgen wieder um Fördergelder bewerben. Am 01. März startet der neunte Projektaufruf mit Bewerbungsschluss am 31. Mai 2019. Es stehen 400.000 Euro zur Verfügung, die für die besten Ideen ausgegeben werden. Wer Fragen zur LEADER-Förderung hat, kann sich jederzeit an die Geschäftsstelle von LEADER Kraichgau in Angelbachtal wenden.
Quelle: Dorothee Wagner