Auszubildende des Kreisforstamtes pflanzen eine Esskastanie
(zg) Zum Abschluss der diesjährigen Pflanzsaison haben die Forstwirtauszubildenden des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis den diesjährigen Baum des Jahres, die Ess-Kastanie, gepflanzt.
Seit 1989 kürt die „Baum des Jahres Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ den Baum des Jahres, um auf den Wert der Bäume für Menschen und Umwelt aufmerksam zu machen. Diese Idee hatte Förster Bernhard Lippert in seinem Revier aufgegriffen, nun wird sie von seinem Nachfolger Gerald Richter forstgesetzt. Doe Galerie mit Bäumen des Jahres führt auf Gemarkung Mückenloch entlang des Brunnenwegs vom Naturschutzgebiet Sotten bis zur Epfenberghütte. Im Lauf der Jahre wurden in den angrenzenden Mischwäldern bereits vorhandene stattliche Bäume mit Holztafeln gekennzeichnet. Einige der mittlerweile dreißig verschiedenen Bäume des Jahres mussten, wie die Esskastanie, zuerst gepflanzt werden.
Die aus dem Mittelmeerraum stammende Baumart ist in Deutschland eher selten vertreten. Gerade in klimatisch bevorzugten Weinbaugegenden wie der Bergstraße, spielte die Esskastanie jedoch aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften eine wichtige Rolle. Auch auf kargen Böden lieferte sie dauerhaftes Holz für Rebpfähle, schön gewachsene stärkere Bäume wurden zu Fassdauben verarbeitet und dank des guten Brennwerts fanden auch schlechtere Qualitäten ihre Verwendung. Als Nebenprodukt lieferten die Waldbäume die nahrhaften Früchte, auch „Keschde“ genannt.
Viele dieser Esskastanien sind auch heute noch als Einzelbäume oder ganze Bestände erhalten. Bei weiter steigenden Temperaturen sind sie vielleicht eine Alternative zu in Bedrängnis geratenen anderen heimischen Baumarten. Doch nicht nur wir Menschen schätzen das dauerhafte Holz und die leckeren Früchte. Vor allem während der üppigen Blüte, üblicherweise im Juni, liefern die gelblich weißen Kätzchen Nahrung für Insekten und natürlich auch einen ganz besonderen Honig.
Weitere Infos zum Baum des Jahres und der Dr. Silvius Wodarz Stiftung unter:
Quelle: Silke Hartmann