1899 meldet sich zurück
(zg) Eines war in Fürth von Beginn an zu sehen – die TSG-Profis ließen sich von Kulisse und Drucksituation nicht den Mut nehmen. Engagiert gingen sie in die Zweikämpfe, beackerten die Hausherren körperlich. Torraumszenen waren in der Anfangsphase eine Seltenheit. Viel spielte sich in direkten Duellen im Mittelfeld ab.
In der zehnten Minute sorgte Roberto Firmino dann wie aus dem Nichts für die 1:0-Führung der TSG. Tobias Weis schickte den Brasilianer mit einem tollen Pass in den gegnerischen Strafraum. Der nahm den Ball an und überwand Max Grün im Tor der Hausherren aus zirka elf Metern. Firmino zog einen 90-Meter-Sprint in Richtung der „Hoffe“-Fans an, um mit ihnen gemeinsam seinen Treffer zu feiern; knapp 800 waren mit nach Fürth gereist. Durch das Ausziehen des Trikots holte er sich zwar die Gelbe Karte ab, aber ein erstes Ausrufezeichen war gesetzt.
Das zweite Ausrufezeichen setzte Joselu nur sechs Minuten später. Ein wundervoller Konter über Stephan Schröck, Weis, Kevin Volland und Joselu brachte das 2:0. Schröck narrte drei Gegenspieler, Weis behielt die Übersicht, Volland legte uneigennützig quer und der Spanier verwandelte aus zehn Metern im Eins-gegen-Eins.
Fürth wurde erst nach 26 Minuten gefährlich. Felix Klaus verzog aber aus spitzem Winkeln und 17 Metern Entfernung. Ansonsten hatte die TSG das Spiel fest im Griff. Die Zweikämpfe im Mittelfeld wurden gewonnen, Schröck, Volland und Firmino sorgten durch viele Positionswechsel offensiv für Wirbel und Joselu machte die richtigen Wege im Sturmzentrum.
Zehn Minuten vor der Pause schlichen sicher aber erste Unkonzentriertheiten ein – Fürth hatte mehr Ballbesitz und glaubte plötzlich an sich. Weis und Williams im Zentrum wurden immer wieder laut und trieben die Mannschaft an. Es entwickelte sich ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und vielen kurzen Unterbrechungen.
Weis erzielt erstes Bundesliga-Tor
Das dritte Ausrufezeichen setzte Tobias Weis fünf Minuten nach der Pause. Er erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld, bediente Joselu, der über rechts in den Strafraum eindrang und das Leder wieder zur Mitte gab. Dort schob der Mittelfeldmotor freistehend ein. 3:0 – die frühe Entscheidung. Für Weis ein besonderes Tor: sein erstes in der Bundesliga. In der 66. Minute ließ er beinahe sein zweites folgen. Aus kurzer Distanz scheiterte er aber an der Latte.
Was nach diesen 90 Minuten bleibt? Freude und die Überzeugung im Kampf um den Klassenerhalt ein Wort mitsprechen zu können. Aber auch die Gewissheit, dass dieser Sieg nur die Basis für mehr sein kann. Dass weitere schwere Aufgaben und ein schwerer Weg auf 1899 warten.
Am nächsten Samstag kommt Mainz in die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Dann muss das Team von Marco Kurz mit derselben Überzeugung und Zielstrebigkeit ans Werk gehen, um aus einem Sieg einen Trend zu machen, um dem FC Augsburg weiter auf die Pelle zu rücken. Zum Relegationsplatz fehlen jetzt nur noch zwei Punkte.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim