Mit einem bärenstarken Auftritt beim 6:0 (2:0)-Erfolg gegen den FK Pirmasens hat sich die U23 in der Regionalliga Südwest auf Platz vier vorgeschoben. Das schnelle Kombinationsspiel der Elf von Trainer Marco Wildersinn sorgte teilweise für Szenenapplaus und nötigte auch seinem Gegenüber Peter Tretter großen Respekt ab.
PERSONAL & TAKTIK
Wildersinn wechselte nach dem 3:0 in der Vorwoche beim FC Homburg auf vier Positionen. Alexander Rossipal kehrte nach seiner Sperre auf die Linksverteidigerposition zurück und übernahm für Marco Engelhardt (Nackenprobleme) das Amt des Kapitäns. Ebenfalls neu in die Startelf kamen Barış Atik, Kemal Ademi und Patrick Kapp. Draußen blieben dafür Robin Szarka, Nicolas Wähling und zunächst Yusuf Coban. Stefan Posch stand aufgrund schulischer Verpflichtungen nicht im Kader.
Als taktische Ausrichtung entschied sich Wildersinn für ein 4-3-3 mit Kevin Ikpide auf der Sechser-Position und Ademi als zentralem Stürmer. In der Vergangenheit hatten wir mit der kompakten Spielweise der Pirmasenser Probleme. „Heute wollten wir sie mit schnellem Direktspiel aushebeln, das ist uns gelungen, weil wir auch die Spieler dafür haben.“
Pirmasens lief mit derselben Elf auf, die in Saarbrücken überraschend ein 1:1 geholt hatte und wählte ein eher defensives 4-5-1. „Wir sind in der ersten Halbzeit nur hinterhergerannt“, so FKP-Coach Peter Tretter.
DER SPIELFILM
Es geht gut los. Die TSG baut früh Druck auf, Nicolás Sessa lupft den Ball aus 20 Metern aber noch über das leere Tor.
TOR FÜR DIE TSG!
Atik bedient Geiger, der zum 1:0 einschiebt. Der Dosenöffner in einer einseitigen Partie.
Simon Lorenz‘ Kopfball nach Waacks Ecke kratzt FKP-Keeper Daniel Kläs von der Linie.
Immer wieder treibt Geiger durch das Zentrum die Kugel nach vorne und legt genau im richtigen Moment ab. Diesmal auf Sessa, der knapp vorbeischießt.
TOR FÜR DIE TSG!
Atik degradiert die Pirmasenser Defensive zur Trainingsstangen und markiert das 2:0 – siehe „Szene des Spiels“. Bedauerlich: FKP-Schlussmann Kläs verdreht sich in der Szene das Knie und muss raus. Ärgerlich: Der Polizist hatte extra seinen Schichtdienst getauscht, um auflaufen zu können.
Kurz vor der Pause kombinieren sich die Hoffenheimer in einen Rausch. Sessa scheitert an Kläs-Ersatz Oliver Seitz.
„Das Spiel ist so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Eigentlich waren es zur Pause sogar zwei Tore zu wenig, die Partie hätte hier eigentlich schon entschieden sein müssen“, so Wildersinn über Durchgang eins. TSG-Keeper Gregor Kobel blieb beschäftigungslos.
Nach 20-minütigem Leerlauf beendet die TSG die beste Phase der Pirmasenser und drückt noch einmal aufs Gaspedal. Der eingewechselte Joshua Mees bedient Ademi, der freistehend an Scholz scheitert. Noch…
TOR FÜR DIE TSG!
Doppelschlag! Waack trifft nach schöner Einzelleistung zum 3:0…
TOR FÜR DIE TSG!
… und vom Anstoß weg erobert sich die U23 den Ball, der bei Ademi landet. Der macht es diesmal aus halbrechter Position besser. 4:0 – keine Fragen mehr offen.
Die TSG gibt weiter Vollgas, Mees trifft nur den Pfosten.
TOR FÜR DIE TSG!
Atik tanzt Seitz aus und wird vom Keeper zu Fall gebracht. Gelbe Karte, Elfmeter. Atik tritt selbst an und schiebt lässig zum 5:0 ein.
Kobel verweigert den Ehrentreffer und pariert Can Özers Freistoß problemlos.
TOR FÜR DIE TSG!
Mees tankt sich auf die Grundlinie durch, legt in die Mitte und Adrian Beck staubt aus kurzer Distanz zum 6:0 ab. In der Höhe hart, aber nicht unverdient.
„Nach dem 3:0 war das Ding durch. Heute haben wir endlich mal den Unterschied aufzeigen können zwischen einer Mannschaft, die täglich trainiert und einer, die nicht täglich trainiert“, freute sich ein völlig zufriedener Wildersinn. „Die Jungs haben ordentlich Vollgas gegeben und es geschafft, sich auch mal gegen einen tiefstehenden Gegner eine Vielzahl an Torchancen herauszuspielen.“
DIE SZENE DES SPIELS
Eigentlich schwierig, bei der Fülle von Direktspiel-Kombinationen eine Szene herauszupicken. Doch die Art und Weise, wie sich Atik vor seinem 2:0 per doppeltem Hackentrick im Sechzehner in Position brachte, war äußerst sehenswert.
DIE ZAHL DES SPIELS
4 – vier Tore nach der Pause sorgten für den höchsten Sieg einer U23 seit fast auf den Tag genau fünf Jahren (8:0 gegen Pfullendorf am 18.9.2011). Die Serie von vier sieglosen Spielen ist längst Geschichte, die Wildersinn-Truppe findet sich auf Rang vier wieder.
DAS STENOGRAMM
TSG Hoffenheim II – FK Pirmasens 6:0 (2:0)
Hoffenheim: Kobel – Dehm, Kapp, Lorenz, Rossipal – Ikpide – Waack (74. Beck), Geiger – Sessa (61. Mees), Ademi (78. Coban), Atik.
Pirmasens: Kläs (30. Seitz) – Cisse, Steil, Heinze, Grünnagel – Rohracker (56. Bürger), Reinert, Becker, Özer, Freyer – Auer (63. Rugg).
Tore: 1:0 Geiger (8.), 2:0 Atik (29.), 3:0 Waack (70.), 4:0 Ademi (71.), 5:0 Atik (84., Strafstoß), 6:0 Beck (90.). Zuschauer: 245. Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf). Karten: Gelb für Seitz.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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