(zg) Aufmerksame Spaziergänger haben sie sicher längst entdeckt: Rund um die Burg Steinsberg sind viele hohe Bäume ausgestattet mit schwarzen Kästen, zu flach für Vogelbrut: Fledermauskästen.
Zur Reinigung dieser Quartiere arbeiteten jetzt Fachleute der Stadtverwaltung Hand in Hand mit dem Nabu Sinsheim, um dabei auch eine Bestandsaufnahme der Belegung durchzuführen.
Nur wenige Kästen boten die typischen Hinweise auf Fledermäuse: mäusekotähnliche Hinterlassenschaften, die aber beim Zerreiben trocken zerfallen. Da die Quartiere erst vor zwei Jahren angebracht wurden war dies keine Überraschung, es dauert oft mehrerer Jahre bis die sehr standortreuen Fledermäuse neue Kästen akzeptieren. Gut möglich, dass es in den Spalten der Burgmauern auch einige andere attraktive Unterschlupfmöglichkeiten gibt, die aber im Zuge der Mauerwerksanierung abnehmen werden.
Einige Hinweise gab es auf Belegung der Kästen durch Siebenschläfer und auch durch Waldbaumläufer. Diese kleinen Vögel laufen spiralförmig die Stämme hoch und können mit ihrem langen, gebogenen Schnabel Insekten unter der Rinde hervorziehen. Während Waldbaumläufer das ganze Jahr in unseren Wäldern zu finden sind und die Kästen vermutlich im Winter als Unterschlupf nutzen, ziehen sich Fledermäuse jetzt in ihre Winterquartiere, feuchte frostfreie Keller und Höhlen, zurück. Die lautlosen Nachtjäger können wir also erst wieder im Frühjahr beobachten.
Quelle: Anja Wirtherle