Schon wieder Freitagabend. Nach dem Topspiel in Frankfurt, folgt nun das Topspiel in Sinsheim. Der BVB kommt in die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Julian Nagelsmann und achtzehn99.de blicken auf das Duell mit dem Team von Thomas Tuchel voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner:
Dortmund ist mit dem Ball enorm stark. Sie suchen in Ballbesitz Lösungen und haben vor allem in der Offensivreihe enormes Tempo. Thomas Tuchel macht dort außergewöhnliche Arbeit. Es gibt verschiedene Ansätze, diesem Tempo zu begegnen. Man kann sich weit zurückziehen – wie es die meisten Gegner gegen den BVB machen – oder sie früh attackieren, um sie möglichst weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Einen dieser Wege werden wir für Freitagabend einschlagen.
… das Personal:
Sebastian Rudys Rippenprellung macht Fortschritte, aber sie ist nicht perfekt ausgeheilt. So etwas kann langwierig und schmerzhaft sein. Wir können noch nicht sagen, ob er spielen kann. Auch Kevin Vogt und Kerem Demirbay sind angeschlagen. Pavel Kaderabek hatte Magen-Darm-Probleme, ist aber wieder fit. Dortmund muss sich auf alles gefasst machen.
… die sportliche Situation I:
Es wird sicherlich ein Spiel mit einer anderen Charakteristik als das gegen die Eintracht. Aber ich gehe ohne spezielle Erwartungen in die Partie. Wenn beide Teams einen guten Tag erwischen, kann es ein Spiel werden, dass den Fans Freude bereitet. In der Analyse habe ich mich mehr auf die Dortmunder Schwächen als auf ihre Stärken konzentriert.
… die sportliche Situation II:
Wir haben keine Videos vom letzten Spieltag der Saison 12/13 angeschaut. Das würde mich motivieren und noch einige wenige Spieler, aber die meisten, die heute hier sind, waren damals nicht dabei. Sie könnten sich mit diesen Bildern nicht identifizieren. Wir haben eher noch mal das Spiel der vergangenen Rückrunde angeschaut, als wir in einer deutlich schlechteren Situation waren und dennoch mit Dortmund mithalten konnten. Auch daraus ziehen wir unsere Motivation.
… die sportliche Situation III:
Die Serie ist schön, aber ich habe sie gegenüber der Mannschaft noch nie thematisiert. Der Anreiz ist nicht die Serie, sondern jedes einzelne Spiel. Wir wollen immer erfolgreich sein. Egal, ob als Spieler, Jungendtrainer oder jetzt bei den Profis: es gab noch nie eine Partie, bei der ich vorab mit einem Unentschieden zufrieden bin. Ich plane nicht mit etwas Schlechterem als dem Möglichen – das halte ich für sinnfrei. Ich will immer gewinnen. Egal wo und gegen wen. Nach dem Spiel bewerte ich die Partie. Dann kann es durchaus sein, dass ich – je nach Spielverlauf – auch mit weniger zufrieden bin.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Von 16 Bundesliga-Duellen konnte die TSG vier gegen den BVB gewinnen, sechs Mal wurden die Punkte geteilt, sechs Mal setzten sich die Dortmunder durch. Der letzte Hoffenheimer Sieg stammt vom 18. Mai 2013 – jeder TSG-Fan kann sich an den 2:1-Sieg in Dortmund am 34. Spieltag erinnern. Die vergangenen drei Heimspiele gegen den BVB endeten alle Unentschieden.
DIE FORM DES GEGNERS:
Tja, wenn man das so genau wüsste. Mal fegt das Tuchel-Team 8:4 über Legia Warschau hinweg, mal holt es einen Zwei-Tore-Rückstand bei Real Madrid auf. Dazwischen ärgert das Team seinen Trainer in Frankfurt (1:2-Niederlage) derart, dass er das öffentlich anspricht und zuletzt holte der BVB in letzter Minute einen Punkt in Köln. Dortmund konnte sich im Saisonverlauf noch nicht auf höchstem Niveau stabilisieren, aber wehe, wenn sie losgelassen…
DAS SCHLÜSSELDUELL:
Eine Mannschaft wie den BVB auf einen Spieler zu reduzieren, fühlt sich nicht richtig an, aber Pierre-Emerick Aubameyang spielt bisher eine Ausnahme-Saison. 15 Tore und eine Vorlage stehen für den Gabuner nach nur 14 Spieltagen in der Statistik. Wer den pfeilschnellen Stürmer stoppt, erhöht seine Chancen, gegen den BVB erfolgreich zu sein. Ein Spieler genügt da nicht, die TSG muss als Mannschaft funktionieren.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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