Harbarth: Smartphone-App „Mobile Retter“ kann dazu beitragen, Leben zu retten / Angesprochen sind alle, die regelmäßig Erfahrung in Erster Hilfe haben
(zg) Ende des vergangenen Jahres war Dr. Stephan Harbarth, Mitglied des Deutschen Bundestages (Wahlkreis Rhein-Neckar) und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hauptredner des bekannten CDU-Südpfalztreffens in Landau. Im Rahmen dieser traditionellen Veranstaltung zeichnet die CDU stets auch Bürger aus, die sich ehrenamtlich mit außerordentlichem Engagement und auf besondere Weise für ihre Mitmenschen einsetzen. Harbarth konnte an den Ehrungen mitwirken und war hierbei insbesondere von dem Projekt „Mobile Retter – Kreis Germersheim“ begeistert.
Worum es genau geht, erklärt der „Mobile Retter e.V.“ mit Sitz in Halle (Westfalen): „Beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit ist eine schnelle, professionelle, medizinische Hilfe oft lebensentscheidend für den in Not geratenen Menschen. Über ein innovatives, App-gestütztes Alarmierungssystem der Notrufzentrale 112 kann jetzt zeitgleich zum Notarzt ein sich möglicherweise zufällig in unmittelbarer Einsatznähe befindlicher, medizinisch qualifizierter Ersthelfer über sein Smartphone aufgespürt und alarmiert werden. Diese Ersthelfer, unsere Mobilen Retter, sind Krankenschwestern, Pfleger, Sanitäter, Rettungsassistenten, Feuerwehrkräfte, DLRG-Schwimmer oder Ärzte, die unmittelbare qualifizierte Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten – bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Diese wenigen Minuten können die entscheidenden Minuten für das Überleben des Patienten darstellen.“
Fakt ist: Im Ernstfall können diese wenigen Minuten über Leben und Tod entscheiden. Die Überlebenschancen steigen umso mehr, je früher beispielsweise mit einer Herzdruckmassage begonnen wird.
Im Gespräch mit Dennis Brüntje, dem Geschäftsführer des Vereins Mobile Retter, erfuhr Harbarth, dass das baden-württembergische Innenministerium ebenfalls mit dem Verein in Kontakt steht und offenbar beabsichtigt, in Baden-Württemberg einige Modellregionen einzurichten. „Diese Nachricht hat mich gefreut. Ich werde mich diesbezüglich zunächst sowohl an Innenminister Thomas Strobl als auch an Landrat Stefan Dallinger wenden, um für eine Modellregion Rhein-Neckar-Kreis zu werben“, kündigte Harbarth an, der auch deutlich machte, dass es nicht um den Aufbau einer Konkurrenzeinrichtung zu den Rettungsdiensten gehe, sondern um eine „zusätzliche schnelle Erste Hilfe“.
Im Kreis Gütersloh (NRW) wurde 2013 das Mobile Retter-System bundesweit erstmalig als Pilotprojekt eingeführt. Dort konnten bereits etliche Einsätze erfolgreich durch Mobile Retter durchgeführt werden. Ziel des Vereins ist es, die Mobilen Retter bundesweit zu etablieren. (Matthias Busse)