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Mit Forschung zur besseren Sicherheitskommunikation der Polizei

28. Januar 2017 | Blaulicht, Das Neueste

Forschungsprojekt untersucht Faktoren erfolgreicher Kommunikation zwischen Polizei und Bevölkerung / Ziel: Mehr Sicherheit für den Einzelnen durch nachhaltigere Prävention

(zg) Wie lässt sich Kriminalität verhindern? Wie lassen sich sicherheitsrelevante Themen kommunizieren ohne Angst zu erzeugen? Und können digitale Medien zu mehr Sicherheit für den Einzelnen führen? Diese und weitere Fragen will das interdisziplinäre Forschungsprojekt PräDiSiKo untersuchen. Dafür sollen Sicherheitsinformationen und präventive Botschaften in einem innovativen Konzept mithilfe digitaler Medien kommuniziert werden. Bislang einmalig in Deutschland: Das Projekt will eine Datengrundlage schaffen, um klassische Prävention mit dem neuartigen Ansatz auf Wirksamkeit und Kosteneffizienz zu überprüfen. Die Ergebnisse sollen die Zukunft der präventiven Kommunikation zwischen Behörde und Bevölkerung prägen.

Vorfälle extremer Gewalttaten, bewaffnete Angriffe oder extremistisch motivierte Taten zeigen es: Digitale Medien, allen voran soziale Netzwerke, können die Sicherheitskommunikation zwischen Polizei und Bevölkerung im Ernstfall positiv beeinflussen. Und nicht nur das – der erfolgreiche Dialog zwischen den beiden Seiten wirkt sich auch positiv auf das Sicherheitsgefühl des Einzelnen aus. Diese positiven Eigenschaften gilt es auch in der polizeilichen Präventionsarbeit nutzbar zu machen. Das Projekt PräDiSiKo, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, will diese Erfolgsfaktoren aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Blickwinkeln untersuchen und ein neuartiges Präventionskonzept realisieren. Der neue Ansatz wird zugleich evaluiert – auch aus ökonomischen Gesichtspunkten.

Zum Verbund gehören die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM), die Leibniz Universität Hannover, die Marketingagentur MOSAIQ GmbH, die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Von polizeilicher Seite vertreten sind auch das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Niedersachsen. Damit sind Experten der Medienethik bis hin zur Kommunikationswissenschaft, Kriminologie und der Ökonomie vertreten.

Mit PräDiSiKo wird eine Kommunikationsplattform geschaffen, die es der Polizei erlaubt, kriminalpräventive Botschaften in einem neuartigen Ansatz nachhaltig an die Bevölkerung zu kommunizieren. Mithilfe narrativer Szenarien (interaktive Inhalte und Filmsequenzen) soll ein ethisch vertretbarer, anschlussfähiger Dialog mit dem Bürger angestoßen werden. So können verschiedene Zielgruppen spezifisch angesprochen werden. „Wir wollen neue Kommunikationswege evaluieren und daraus strategische Überlegungen für wissenschaftliche Diskussionen ableiten“, sagt Verbundkoordinatorin und Professorin an der Hochschule für Medien Gabriele Kille. „Mit PräDiSiKo wollen wir vor allem im Bereich narrative und dialogorientierte Kommunikation neue Erkenntnisse gewinnen.“

Inhaltlich setzt das Projekt am Thema Zivilcourage an. Analysiert werden Einflussfaktoren, die den Einzelnen in bestimmten Situationen zu couragiertem Handeln bewegen. „Die Förderung von Zivilcourage ist ein Schwerpunkt polizeilicher Präventionsarbeit und zwar im öffentlichen Raum, im digitalen Alltag sowie im sozialen Umfeld“, sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Für die Polizei ist das Projekt eine herausragende Gelegenheit, ihre Arbeit im Bereich der Kriminalprävention aus vielen Perspektiven wissenschaftlich zu untersuchen. Und wir erhoffen uns neue Impulse für die Sicherheitskommunikation der Zukunft – damit wir die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhöhen können.“

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Ziel des Vorhabens ist die Erforschung und Umsetzung eines neuen inhaltlichen und technischen Lösungsansatzes, der es der Polizei ermöglicht dialogorientiert und interaktiv präventive Botschaften über ein soziales Onlinenetzwerk zu kommunizieren. PräDiSiKo erprobt drei neue Ansätze zur Erhöhung der zivilen Sicherheit: die Kommunikation von kriminalpräventiven Inhalten über soziale Onlinemedien bzw. auf einer neuartigen Kommunikationsplattform, die Prävention in Form von narrativen/interaktiven Szenarien und die Bewertung von kriminalpräventiven Maßnahmen auf ihre Wirtschaftlichkeit.

Innovationen und Perspektiven

Durch den Aufbau einer technisch und inhaltlich neu gestalteten Plattform kann die Polizei interaktive Botschaften zur Kriminalprävention verbreiten und mit der Bevölkerung in einen Dialog treten. Es wird erstmalig eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage entstehen, die einen Vergleich der Wirksamkeit der klassischen Kriminalprävention mit der des neuen Ansatzes ermöglicht.

Gefördert vom BMBF im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Neue ökonomische Aspekte“ im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“. Nähere Informationen über Sicherheitsforschung unter: www.sifo.de

Gesamtzuwendung: 1,8 Mio. Euro

Projektlaufzeit: 11/2016 – 10/2019

Mehr zum Forschungsprojekt: www.praedisiko.polizei-beratung.de

Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention 

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