Die U23 hat in ihrem ersten Pflichtspiel 2017 drei Punkte eingefahren. In einer sehr abwechslungsreichen Partie mit vielen Torchancen auf beiden Seiten behielt das Team von Trainer Marco Wildersinn gegen den 1.FC Kaiserslautern II mit 2:0 (2:0) die Oberhand und beendete somit eine Negativserie von vier Spielen ohne Sieg.
PERSONAL & TAKTIK
Zehn Wochen nach dem letzten Pflichtspiel (2:2 in Walldorf) baute Wildersinn auf vier Positionen um – und ließ seine Mannschaft erstmals mit einer Dreierkette verteidigen, die von Simon Lorenz zentral sowie Patrick Kapp (links) und Kapitän Marco Engelhardt gebildet wurde. Stefan Posch fehlte wegen einer Gelbsperre, Alexander Rossipal fiel wegen Krankheit aus. Die U23 agierte in einem 3-5-2, nach der Roten Karte für Nicolas Wähling (70.) stellte Wildersinn auf ein 4-4-1 um.
Die Roten Teufel waren bereits warmgespielt: Vergangene Woche gab es ein 2:2 gegen Eintracht Trier. Trainer Hans-Werner Moser schickte seine Truppe, die durch diese Niederlage einen direkten Abstiegsplatz belegt, in der Silbergasse in einem 4-4-2 ins Rennen. Gegenüber Trier ließ er Leon Bell Bell und Christoph Becker draußen, für sie rutschten Rechtsverteidiger Florian Pick und der agile Maximilian Dittgen in die Startelf.
DER SPIELFILM
Die Anfangsphase gehört ganz klar der TSG. Joshua Mees verzieht nach drei Minuten knapp links, 60 Sekunden später scheitert er nach einem schönen Steckpass von Philipp Ochs an FCK-Keeper Jan-Ole Sievers.
Lauterns Maximilian Dittgen setzt sich das eine oder andere Mal über links durch. Von der Grundlinie bedient er Nils Seufert, der über das Tor schießt. TSG-Schlussmann Gregor Kobel wird aber noch Gelegenheiten bekommen, sich auszuzeichnen…
Ein herrliches Solo von Mees, der gleich fünf Rote Teufel austanzt, am Ende aber etwas Gleichgewicht und Kraft verliert, so dass Sievers mit seinem Schüsschen keine Probleme hat.
Tor für die TSG!
Während der Ball im Netz zappelt und die Hoffenheimer den Debütanten Prince Owusu für sein erstes Tor im TSG-Dress feiern, zieht sich Lauterns Innenverteidiger Marius Grösch die Stutzen hoch. Ihm ist wenige Sekunden zuvor, weil Owusu entsprechend Druck gemacht hat, der Ball versprungen, den der TSG-Angreifer dankend annimmt. Der Winterneuzugang umkurvt Sievers und schiebt ins leere Tor – 1:0.
Der FCK lässt sich nicht beirren. Rechtsverteidiger Florian Pick macht im Mittelfeld den „Zidane“, lässt mehrere Hoffenheimer stehen und bedient Dittgen – der an Kobel scheitert.
Tor für die TSG!
Eine herrliche Kombination zwischen Mees und Dennis Geiger führt zu einer Ecke, die Geiger scharf hereinbringt … und die Engelhardt in die lange Ecke köpft. 2:0 nach einer halben Stunde, alles läuft nach Plan.
FCK-Angreifer Sebastian Jacob entwischt der TSG-Defensive und kommt frei zum Kopfball. Der Ball fliegt knapp drüber, es wird nicht Jacobs letzter Kopfball sein…
Die Führung geht in Ordnung. Offensiv läuft es ganz ordentlich, in der Defensive hingegen noch nicht ganz so rund. „Wir haben noch zu wenig Zugriff. Es kommen zu viele Bälle in den Strafraum. Im Strafraum verteidigen die Jungs aber gut“, wird Wildersinn nach dem Spiel sagen.
Der FCK kommt mit mehr Elan aus der Pause. Nach nur wenigen Sekunden zieht Tino Schmidt aus 25 Metern ab. Ein „ekliger“ Ball, der sich nach außen in den Winkel dreht, den aber Kobel stark abwehrt.
Die Pfälzer haben nun zwar mehr vom Spiel, die schönste Aktion zeigen aber die Hausherren. Nach einer schönen Stafette über Robin Szarka und Mees spitzelt ein Lauterer die Kugel in letzter Sekunde dem einschussbereiten Owusu vom Fuß.
Doppeltes Aluminium-Pech für Jacob. Nach einer Ecke trifft er die Latte (64.), nach einer Flanke von rechts den Pfosten (67.) – beide Male mit dem Kopf.
Wähling und Schmidt prallen im Mittelfeld aufeinander, Wähling kommt den Bruchteil einer Sekunde zu spät, der Schiedsrichter zückt die Rote Karte.
„Nach der Roten Karte wird es noch einmal schwierig und bis zum Ende spannend, aber wir hätten zu diesem Zeitpunkt auch durchaus höher führen können“, so Wildersinn, dessen Truppe in der Schlussphase nichts mehr zulässt. „Mit der Gesamtleistung bin ich nicht zufrieden, dafür haben wir zu viel zugelassen. Aber dafür, dass es das erste Spiel nach der langen Pause war und wir das erste Mal mit Dreierkette gespielt haben, war es in Ordnung.“
DIE SZENE DES SPIELS
„Prince hat ein ordentliches Spiel gemacht“, lobt Wildersinn den neuen Angreifer, der sein Debüt mit einem Tor krönt und bei Standards auch in der Defensive Präsenz zeigt. Sein „Dosenöffner“ in der 20. Minute war kein Zufallsprodukt, sondern von der eigenen Balleroberung bis zur Vollendung ein vorzeigbarer Treffer.
DIE ZAHL DES SPIELS
5 – Im fünften Spiel hat es nun endlich wieder mit einem Sieg geklappt. Die U23 verteidigt in der Regionalliga Südwest Platz fünf und hält den Kontakt zum Spitzenquartett.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – 1.FC Kaiserslautern 2:0 (2:0)
Hoffenheim: Kobel – Kapp, Lorenz, Engelhardt – Ikpide – Wähling, Szarka, Geiger (61. Waack), Ochs (61. Dehm) – Owusu, Mees (74. Kölmel).
Kaiserslautern: Sievers – Pick, Grösch, Schindele, Sarr – Schmidt (80. Wekesser), Seufert, Bajric (83. Hofmann), Dittgen – Jacob, Kühlwetter.
Tore: 1:0 Owusu (20.), 2:0 Engelhardt (29.). Zuschauer: 270. Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart). Karten: Gelb für Engelhardt; Rot für Wähling wegen Foulspiels (70.).
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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