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Handwerk im Land stabil

3. März 2017 | Das Neueste, Gewerbe

Zahl der Betriebe konstant, aber strukturelle  Verschiebungen

(zg) Das baden-württembergische Handwerk zeigte sich zum Jahresende nicht nur konjunkturell stabil, sondern mit 132.717 bei den Kammern eingetragenen Handwerksunternehmen auch bei der Zahl der Betriebe. Mit 124 Handwerksunternehmen gab es wie in den vergangenen fünf Jahren nur eine marginale Veränderung. Demgegenüber nahmen die Verschiebungen zwischen den zulassungspflichtigen und den zulassungsfreien Berufen weiter zu, teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) mit.

Im zulassungspflichtigen Handwerk wurden 11.178 Betriebe neu in die Handwerksrolle eingetragen. Das waren nur 53 oder 0,5 Prozent mehr als im Jahr 2015. Die Gesamtzahl ging um 0,8 Prozent auf 80.687 Betriebe zurück. Damit ist der Betriebsbestand so niedrig wie schon lange nicht mehr. Statt einer Selbstständigkeit ziehen Handwerker attraktive Arbeitsplätze in abhängiger Beschäftigung vor, die wegen der Fachkräfteproblematik derzeit in vielen Berufen leicht zu finden sind. Die Konzentrationsprozesse im Nahrungsmittelhandwerk und bei den Zulieferern setzten sich im Jahr 2016 fort, auch im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ging die Zahl der Betriebe zurück. Bis auf Kfz-Techniker und Friseure konnte keiner der Gewerbezweige einen nennenswerten Zuwachs erreichen.

Anzeige SwopperDie Zahl der zulassungsfreien Betriebe ist zwar auf 28.304 Betriebe geklettert. Aber der Zuwachs von 579 Betriebe (+2,1%) war der geringste seit Inkrafttreten der Novellierung der Handwerksordnung 2004. Zudem resultiert der Zuwachs vor allem aus Nebenerwerbsgründungen im Fotografenberuf. Im ebenfalls zulassungsfreien handwerksähnlichen Gewerbe waren am Stichtag 23.681 Betriebe (-0,3%) eingetragen.

„Erneute europäische Initiativen im Rahmen des Binnenmarktpaketes, die eine Schwächung der Meisterpflicht befürchten lassen, sind nicht hilfreich“, sagte BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel. Wichtiger seien Initiativen in Richtung Fachkräftebindung und Qualifikation hin zur Selbstständigkeit. Das will das Handwerk im Rahmen des gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium initiierten Projekt „Dialog und Strategie Handwerk 2025“ auch angehen.

Das Handwerk in Baden-Württemberg beschäftigt 790.000 Mitarbeiter, bildet 48.000 junge Menschen aus und erwirtschaftet einen Umsatz von 93 Milliarden Euro.

Quelle: Eva Hauser

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