Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte (CDU) im Gespräch mit dem neugewählten Bürgermeister Edgar Knecht
(zg) „Der Umzug von Zimmer 3 in Zimmer 1 war unkompliziert und schnell über der Bühne,“ so der frisch ins Amt eingeführte Bürgermeister Edgar Knecht zum Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte, der zu einem Besuch beim „Neuen“ ins Lobbacher Rathaus kam. Bereits seit 1978 arbeite er, so der 56- jährige Knecht, zuletzt als Leiter des Ordnungsamtes, im Rathaus in Lobbach. Auf seiner Agenda stehe zunächst, machte der Bürgermeister klar, die Gemeinde weiter attraktiv zu halten: „In diesem Sinne verfolgen wir in den nächsten drei Jahren einen Neubau des Dienstleistungszentrums mit Rathaus in der Ortsmitte.“
Dabei wolle man einen neuen Ortsmittelpunkt mit einem kleinen Laden und einer Bankfiliale schaffen, an dem die Bürgerinnen und Bürger von Waldwimmersbach zusammenkommen, so Knecht. Hier hoffe er auf Unterstützung durch das Landessanierungsprogramm. Der CDU-Parlamentarier Schütte sagte ihm seine Hilfe zu: „Bei Problemen mit Förderanträgen melden Sie sich bei mir, ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden können.“
Inhaltlich spannend war die Diskussion von Bürgermeister mit dem Finanzpolitiker und Haushaltsexperten zum neuen kommunalen Haushaltsrecht für die Kommunen in Baden-Württemberg, wobei man sich weitestgehend einig war. „Nicht alle Änderungen in der Verwaltung sind bis zum Ende durchgedacht, wir werden zur Einführung des neuen Haushaltsrechts einen deutlichen personellen Mehraufwand in den Rathäusern haben – bei nur marginalen positiven Auswirkungen,“ so Edgar Knecht.
Schütte fügte an: „Um den Verbrauch von Ressourcen – wie etwa die Abnutzung unserer Gebäude und Straßen – zu berücksichtigen, hätte für kleinere Gemeinden eine geringfügige Anpassung des existierenden Haushaltsrechtes gereicht.“ Es sei grundsätzlich wünschenswert, den Gemeinden mehr zuzutrauen: „Manchmal müssen wir einfach ehrlich sein und bestimmte Kompetenzen bei den Gemeinden belassen beziehungsweise wieder zurückgeben.“ Schließlich sei gerade in Gemeinden mit wenigen tausend Einwohnern die direkte Rückkopplung zwischen Bürgern und politischen Entscheidungsträgern am besten gewährleistet.
Ganz konkret sprach Bürgermeister Knecht die steigenden Aufwendungen der Gemeinden für Kindergärten und Kleinkinderbetreuung an. Auch auf Landesebene hätten die Aufwendungen in diesem Bereich – und zwar völlig zu recht – massiv zugenommen, führte Schütte den Gedanken weiter. Zum einen wolle man den Familien die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf möglichst individuell ermöglichen, zum anderen habe man in den letzten Jahren die Gehälter der Erzieherinnen und Erzieher deutlich überproportional angehoben. Nach massiven Investitionen in die Betreuung der unter 3-Jährigen, gäbe es nun auch zusätzliche Mittel für die Betreuung der über 3-Jährigen.
Zum Abschluss des Gesprächs wünschte Schütte dem Bürgermeister viel Glück und stets das richtige Händchen für die nächsten acht Jahre im Amt und bot Knecht einen regelmäßigen Austausch an: „Nur wenn wir als Landespolitiker mit allen kommunalpolitischen Ebenen zusammenarbeiten, können wir unsere Gemeinden weiter voranbringen.“ (Text/Foto: Florian Hummel)