Beitrag der NAJU zum Artenschutz
(zg) Viele Spaß hatten die Kinder der Naturschutzjugend NAJU, als sie bei herrlichem Sommerwetter gemeinsam ein großes Insektenhotel mit verschiedensten Materialien bestückten. Sie schnitten hohle Pflanzenstängel zurecht und verschlossen jeweils ein Ende mit Biowatte, sägten Äste zurecht und bohrten in gut abgelagerte Hartholzklötze verschiedene Löcher. Ganz nebenbei lernten die Kinder allerlei über Insekten, die später im Hotel wohnen sollen.
In unseren Landschaften und Gärten findet man heute nämlich viel zu selten die Vorraussetzungen, die viele Insekten wie Wildbienen zum Nestbau brauchen. Auch aus diesem Grund stehen bereits über die Hälfte aller Wildbienenarten auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Mauerbienen und Löcherbienen beispielsweise benötigen vorhandene Hohlräume oder hohle Stängel, die über Winter stehen bleiben. Sie gehören zu den häufigsten Gästen in einem Insektenhotel.
Von uns Menschen meist unbemerkt, leben in Deutschand bis jetzt noch mehr als 550 Arten von Wildbienen. Mit über 8.000 besuchten Blüten pro Tag bestäuben die meisten dieser Arten mehr Pflanzen als die Honigbiene. So sichern sie den Ernteertrag vieler Kulturpflanzen und somit auch einen wichtigen Teil unserer Nahrung, aber auch den Erhalt vieler Wildkräuter und -blumen. Unsere Speisen und Getränke sind dagegen für Wildbienen nicht interessant. Auch ein Grund, warum sie für uns so unauffällig sind.
Ein Insektenhotel zu pflegen ist dann kein großer Aufwand mehr. Da die Tiere das ganze Jahr über beschäftigt sind, würde sie das wahrscheinlich nur stören. Die Kinder werden das Hotel aber im Auge behalten. Sollten oft insektenfressende Vögel auftauchen, werden sie zum Schutz noch einen Hasendraht vor dem Insektenhotel anbringen.
Als besonderes Highlight des Nachmittags konnten die Kinder sich noch aus nächster Nähe eine Fledermaus anschauen, die ein dafür ausgebildeter Betreuer gerade in Pflege hatte. Einige Tage später wurde sie erfolgreich ausgewildert.