Am 5. Mai 2018 – Internationaler Tag der Händehygiene
(zg) Jährlich am 5. 5 wird zum „Saubere Hände-Aktionstag“ aufgerufen. Das Gesundheitsamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist, unterstützte die Aktion in den letzten Jahren immer wieder mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen und in ihren Netzwerken, innerhalb der Medizinischen Einrichtungen und Partnern in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis. Auch in diesem Jahr nehmen Einrichtungen im Gesundheitswesen wieder an dieser Aktion teil um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unkomplizierte Art und Weise die Wertigkeit der Händehygiene im medizinischen Alltag zu unterstreichen. „Wir begrüßen das Engagement und die Bereitschaft der medizinischen Einrichtungen in unserer Region, ein klares Zeichen zur Patientensicherheit zu setzen und die Aktion zu unterstützen“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Schwertz.
Bereits 1847 wurde durch Ignaz Semmelweis bewiesen, dass Händewaschung Krankheitserreger auf der Hand nicht ausreichend reduziert, um eine Weiterverbreitung von Infektionen im Krankenhaus sicher zu verhindern. Semmelweis wichtigste Errungenschaft war die Einführung der Händedesinfektion, damals als Tauchdesinfektion in Chlorkalklösung, bis heute oft fälschlich als Waschung oder Säuberung missverstanden. Erst die Einführung der Händedesinfektion ermöglichte eine Unterbrechung des Infektionsweges.
Heute noch ist die Bedeutung der Händehygiene, insbesondere die hygienische Händedesinfektion, unübertroffen. Sie ist nach wie vor die wichtigste Einzelmaßnahme um Infektionen und Infektionsübertragungen zu vermeiden.
Die Händewaschung ist eine traditionelle Maßnahme zur mechanischen Reinigung der Hände von Verschmutzungen. Die Benutzung von Seife kann dies unterstützen. Die alltägliche, soziale Händewaschung soll die gesamte Hand einschließlich der Fingerzwischenräume erfassen, mindestens 20 Sekunden durchgeführt werden und durch ein gründliches Abtrocknen abgeschlossen werden.
Die Verringerung der Keimlast durch das Händewaschen ist im Vergleich zur Händedesinfektion gering. Im Alltag außerhalb medizinisch und pflegerischer Bereiche ist die Händewaschung jedoch als ausreichend anzusehen.
Bei der Händedesinfektion werden die Erreger nicht entfernt, sondern abgetötet bzw. inaktiviert. Sie ist gegen Bakterien und Pilze deutlich wirksamer als die Waschung.
In medizinischen und pflegerischen Einrichtungen tritt die Händewaschung deshalb als Maßnahme gegen eine Weiterverbreitung von Krankheitserregern in den Hintergrund und wird durch Händedesinfektion ersetzt. Wichtigstes Element der Händehygiene im medizinisch- pflegerischen Bereich ist die Händedesinfektion.
Auch außerhalb medizinischer und pflegerischer Bereiche kann eine hygienische Händedesinfektion in bestimmten Situationen – wie beispielsweise bei häufigem Kundenkontakt und fehlenden Waschmöglichkeiten oder in der Nahrungsmittelherstellung – eine sinnvolle Ergänzung zur Händehygiene sein.
Der von der Weltgesundheitsorganisation 2009 initiierte Internationale Tag der Händehygiene soll alljährlich die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Händehygiene lenken. Deutschland entwickelte 2008 daraus die nationale Kampagne „Aktion saubere Hände“.
Fazit: Die Händewaschung ist eine traditionelle, außerhalb medizinischer und pflegerischer Bereiche, empfohlene und dort meist ausreichend wirksame Maßnahme zur Händehygiene. Die Händedesinfektion ist die wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention nosokomialer Infektionen. In bestimmten Situationen kann sie auch außerhalb medizinischer und pflegerischer Bereiche eine sinnvolle Ergänzung zur Händehygiene sein.
Quelle: Silke Hartmann