Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei knapp 120 Liter
Trinkwasser kommt hierzulande auch bei hochsommerlichen Temperaturen und Trockenheit wie selbstverständlich aus der Leitung. Dabei sind die örtlichen Gegebenheiten für eine gleichwertige und zuverlässige öffentliche Wasserversorgung höchst unterschiedlich. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, gewannen arbeitsteilig die Zweckverbände der Gruppen- und Fernwasserversorgung und die Gemeinden im Jahr 2016 fast 678 Millionen (Mill.) m³ Wasser für die öffentliche Wasserversorgung.1 Rund 55 % der Wasserentnahme entfielen auf die Zweckverbände, die das Wasser über mehr oder minder große Entfernungen zur Übergabe an ihre Mitglieder – Gemeinden oder andere Zweckverbände – weiterleiten. Die Verteilung des Trinkwassers an die Verbraucher übernehmen fast vollständig, 2016 waren es 97 % der Wasserabgabe an Letztverbraucher, die Gemeinden in ihren Ortsnetzen. 2016 deckten sie zudem 45 % des Wasserbedarfs im Land durch Entnahme aus örtlichen Wasservorkommen.
Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, wurde 2016 entgegen des längerfristigen Trends zur rückläufigen Trinkwasserentnahme wieder merklich mehr Wasser gewonnen. So lag die Trinkwasserentnahme im Land um knapp 25 Mill. m³ oder rund 3,8 % über dem Ergebnis der vorausgehenden Erhebung 2013, aber deutlich unter der Höchstmenge von knapp 760 Mill. m³ im Jahr 1991. Parallel dazu nahm, bei ungefähr anteilig konstanten Leitungsverlusten, die Wasserabgabe an Letztverbraucher – private Haushalte, Kleingewerbe und Industrie – um 21 Mill. m³ oder rund 3,8 % zu. Zum einen dürfte das Verbrauchsplus überwiegend im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum stehen, das in Baden-Württemberg zwischen 2013 und 2016 etwas mehr als 3 % erreichte.
Zum anderen stieg auch der errechnete individuelle Wasserverbrauch im Jahr 2016 auf durchschnittlich 119 Liter je Einwohner und Tag an, nachdem er zwischen 1991 und 2007 nach und nach von 140 auf 116 Liter je Einwohner und Tag zurückging und im Folgenden auf diesem Niveau blieb. Im seitherigen Verbrauchsrückgang dürfte der breitere Einsatz wassersparender Haushaltsgeräte und Armaturen zum Ausdruck kommen, möglicherweise ganz allgemein auch eine größere Wertschätzung für das allzeit und fast an jedem Ort in Baden-Württemberg verfügbare Lebensmittel. Der zuletzt wieder etwas höhere Pro-Kopf-Verbrauch könnte eine Folge des im Landesdurchschnitt überwiegend trockenen und warmen Jahresverlaufs 20162 sein.
An das öffentliche Versorgungsnetz waren 2016 rund 99,6 % der Bevölkerung des Landes angeschlossen. Etwas weniger als 45 000 Personen, die entfernt geschlossener Siedlungen leben, versorgten sich über eigene Hausbrunnen.