Freunde historischer Sägemaschinen sägten wieder im Technik Museum Sinsheim
(zg) In der Sommerzeit finden sich die Museumsbesucher, ob nun geplant oder spontan, auf so einigen Platzveranstaltungen wieder. So auch vergangenes Wochenende auf dem Museumsgelände des Technik Museum Sinsheim. Obwohl das Wetter es Anfangs nicht so gut mit ihnen meinte, schmissen die Mitglieder des Oldtimer Schlepper Club Kurpfalz die historischen Sägemaschinen an und führten den Museumsbesuchern vor, wie mühsam früher Brennholzgewinnung war.
Alle drei Jahre tuckert, kreischt und riecht es nach Holz beim Treffen von Freunden historischer Sägemaschinen. An die zehn historischen und immer noch voll funktionsfähigen Sägemaschinen haben sie mitgebracht. Da war zum Beispiel die 50-jährige „Fichtel & Sachs-Klettersäge KS 31“ für die Forstwirtschaft und Waldbetreibe. Um astfreies Holz zu gewinnen, wird diese um den Baum gelegt, so schneidet sie beim Hochsteigen die Äste um den Stamm ab. Die wohl älteste Maschine beim Treffen war die fahrbare Sägemaschine von 1928 mit Vollgummi-Rädern. Auf die Frage, was der OSCK so genau mache, erklärte der erste Vorsitzende, Karlheinz Schmitt, kurz: „Wir pflegen das Brauchtum von landwirtschaftlichen Maschinen. Wir restaurieren diese und führen Sie bei öffentlichen Veranstaltungen den Besuchern vor. Und was passt besser als historische Sägemaschinen zum Technik Museum?“
Das Museum ergänzte das Treffen durch eine weitere Rarität und holte die Maybach „Säge“ aus der Museumshalle. Dabei wurde in der Nachkriegszeit der einst teuerste Traumwagen Deutschlands, Maybach „DSH“ von 1935 mit 5,1 l Hubraum und auf ganze 50 Exemplare limitiert, zu einer fahrbaren Säge umgebaut.
Zwei Tage lang wurde der Museumshof zu einer Sägewerkstatt umfunktioniert. Holz hacken, spalten und sägen. Dazwischen Gespräche mit den Museumsbesuchern halten, Anekdoten erzählen, oder über die Funktionalität eines getrockneten Schweinebauchnabels aufklären, um dann wieder mit der Prozedur von vorne beginnen. 2021 wird auf dem Museumsgelände des Technik Museum Sinsheim wieder weitergesägt.
Quelle: Simone Lingner