Pünktlich zum neuen Schuljahr startet die Aktion „Sicherer Schulweg“. In den kommenden Tagen machen unter anderem Straßenbanner, Plakate und Zeitungsanzeigen auf den Schulbeginn aufmerksam. Damit soll die Zahl der Schulwegunfälle weiter zurück gehen. Schon heute ist Baden-Württemberg auf Platz 1 der Länder mit dem sichersten Schulweg.
„Kinder wollen und sollen ihren Schulweg alleine meistern. Das ist ein ganz wichtiger Schritt: Es hilft ihnen, selbstständig zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Damit ihnen das gelingt, brauchen sie uns – sie brauchen Vorbilder im Straßenverkehr. Wir sind ein wichtiger Garant dafür, dass die Kinder sicher über die Straße kommen“, appellierte Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Aktion „Sicherer Schulweg“.
Mit der Aktion startet zu Schulbeginn regelmäßig ein umfassendes Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention. In den kommenden Tagen wird unter anderem mit Straßenbannern, Plakaten und Zeitungsanzeigen auf den Schulbeginn aufmerksam gemacht. Es soll für einen weiteren Rückgang der Schulwegunfälle sorgen.
Baden-Württemberg auf Platz 1 der Länder mit dem sichersten Schulweg
„In keinem anderen Bundesland sind Kinder auf dem Schulweg sicherer unterwegs als in Baden-Württemberg. Das macht uns stolz, darf uns aber nicht zufrieden stellen. Jeder noch so kleine Verstoß kann für unsere schwächsten Verkehrsteilnehmer, unsere Kinder, fatale Folgen haben. Deshalb gilt: Nehmen Sie Rücksicht und tragen Sie einen Teil dazu bei, die Sicherheit für unsere Kindern auf den Straßen im Land zu erhöhen“, sagte Innenminister Thomas Strobl. Die Polizei werde dafür in den kommenden Wochen verstärkt die Einhaltung der Geschwindigkeit vor Schulen, das verkehrsgerechte Parken entlang von Geh- und Radwegen, den technische Zustand von Fahrrädern sowie die Sicherung der Kinder im Auto überwachen.
Im vergangenen Jahr hat die Polizei 596 (2016: 653) Verkehrsunfälle auf dem Schulweg aufgenommen. Hierbei wurden insgesamt 103 (121) Kinder und Jugendliche schwer und 515 (525) leicht verletzt. Im vergangenen Jahr hat, wie im Jahr 2016, ein Kind sein Leben auf dem Schulweg verloren. Im Jahr 2017 sind insgesamt 2.990 (2.965) Kinder bis 14 Jahre im Straßenverkehr verunglückt. 43 Prozent der verunglückten Kinder waren hierbei in einem Pkw, 33 Prozent auf einem Fahrrad und 24 Prozent zu Fuß unterwegs.
Die Polizei musste zahlreiche Verstöße feststellen, bei denen Kinder nicht angeschnallt waren. Im vergangenen Jahr waren es 7.406, alleine im ersten Halbjahr 2018 bereits 3.974. „Es gilt ganz klar: Null Toleranz für Eltern, die ihre Kinder nicht oder nicht richtig anschnallen. Sie setzen ihre Kinder einem unkalkulierbaren Risiko aus. Das ist unverantwortlich und dafür gibt es absolut keine Entschuldigung!“, stellte Innenminister Strobl klar.
Schulwege mit den Kindern üben
Auch der Wechsel in weiterführende Schulen birgt besondere Verkehrsrisiken für die Kinder. Neue und oft unbekannte Wege sind zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zu bewältigen. Wie bei den Schulanfängern sind auch hier die Eltern gut beraten, mit den Kindern den neuen und ungewohnten Schulweg zunächst gemeinsam zu gehen und den sichersten Weg zu finden. Hilfreich sind hier die Schulwegempfehlungen der Städte und Gemeinden. Vielerorts stehen bereits Empfehlungen für Radschulwege zur Verfügung oder werden derzeit erstellt.
An vielen Schulen sind auch Schülerlotsen und Schulbusbegleiter aktiv, die von den Verkehrswachten mit Unterstützung der Polizei ausgebildet werden. „Große Hochachtung habe ich vor den Schülerinnen und Schülern, die sich ehrenamtlich als Schülerlotsen und Schulbusbegleiter für ihre Mitschüler einsetzen. Dadurch werden Eigenverantwortung, Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen der jungen Menschen nachhaltig gefördert“ sagte Innenminister Thomas Strobl.
Aktion „Sicherer Schulweg“
Die Aktion „Sicherer Schulweg“, initiiert durch das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, wird durch die Polizei, das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, die Verkehrswachten, die Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion „GIB ACHT IM VERKEHR“ unterstützt. Diese Unterstützung reicht von der Erstellung von Geh- und Radschulwegplänen bis hin zur Verkehrserziehung durch die „GIB ACHT IM VERKEHR“-Partner. So wird den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe sechs zum Beispiel mit der Kampagne „Schütze Dein BESTES.“ bei Aktionstagen und Unterrichtsveranstaltungen die Schutzwirkung des Radhelmes vermittelt.
Quelle: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration