Als mit dem Fall der Mauer in Deutschland die Nachkriegsordnung, die die Welt seit Ende des Zweiten Weltkriegs dominierte, zusammenbrach, schien die Ära des Friedens weltweit möglich. Der Ost-West-Kinflikt mit seinem bedrohlichen Potential eines Atomkrieges war beendet. Fast naiv war die Vorstellung, dass nun die UNO, als Zusammenschluss aller Nationen, soviel Macht und Durchsetzungsvermögen hätte, dass sie Kriege verhindern könne, in dem sie kriegsführenden Nationen ein Ultimatum zur Einstellung aller Kriegshandlungen stellen würde.
Nun, ein Vierteljahrhundert später, hat sich diese Hoffnung auf Frieden weltweit als trügerisch erwiesen. Die Friedenssicherung ist eine der Hauptaufgaben der Vereinten Nationen. Trotz vieler Erfolge ist die UNO zu schwach und offensichtlich machtlos.
Anstelle der alten Ordnung, die unterschiedliche Konflikte entlang der Ost-West-Achse sortierte und verhinderte, leben wir heute in Zeiten einer neuen Unordnung, in der sich lokale Konflikte sehr schnell in unübersichtliche internationale Konflikte verwandeln. Der Syrien-Konflikt steht dafür geradezu beispielhaft mit den USA, Russland, Saudi-Arabien, Iran und der Europäischen Union als Beteiligte. In Venezuela spielen sich furchtbare Ereignisse ab. Tausende flüchten aus diesem Land und Flüchtlinge werden überall auf der Welt drangsaliert und verachtet.
Wir in unserem Land, der Bundesrepublik, leben zur Zeit in Frieden und es geht uns gut, fast so schön wie im Paradies. Nur in den Nachrichten hören wir, was sich alles Furchtbare in der Welt abspielt. Wir wollen weiter in Frieden leben!
Aber:
Jedes Jahr verkauft Deutschland für mehrere Milliarden Euro Waffen und Rüstungsgüter in alle Welt. Nach den USA, Russland und Frankreich gehört Deutschland zu den größten Waffenexporteuren weltweit.
Das lässt sich nicht vereinbaren mit unserem Wunsch nach Frieden auf der ganzen Welt.
Adolf Skrobanek