Frank, nach der ersten Einheit mit der Mannschaft – welchen Eindruck hast du vom Team?
Die Spieler haben einen sehr konzentrierten Eindruck gemacht, waren sehr aufmerksam. Bei den Spielformen waren sie zudem sehr engagiert und mit der nötigen Aggressivität am Werk. Genauso stelle ich mir das auch vor.
Ist es anders mit hochbezahlten Profis zu trainieren als mit jungen Nachwuchsspielern?
Ja, es gibt Unterschiede. Aber das ist völlig normal. Bei jungen Spielern musst du öfter eingreifen, sie verbessern. Du bist auch ein Stück weit als Erzieher tätig. Bei Profis kannst du hingegen gewisse Dinge schon voraussetzen und die Trainingsarbeit entsprechend darauf ausrichten, man arbeitet mit ihnen beispielsweise vermehrt im taktischen Bereich.
Wo hast du die wichtigsten Baustellen in der Mannschaft ausgemacht?
Naja, wenn man sich die Statistik bei Standard-Situationen anschaut, dann ist diese Baustelle nicht wegzudiskutieren. Daran werden wir nun vermehrt arbeiten, haben damit auch im Prinzip schon in der ersten Einheit begonnen. Darüber hinaus geht nichts über eine stabile Ordnung. Diese hat die Mannschaft nach Rückschlägen im Spiel zuletzt oft nicht halten können. Auch daran werden wir in den kommenden Tagen intensiv arbeiten.
Wie lässt du am liebsten spielen? Gibt es eine favorisierte Taktik bzw. Philosophie?
Wichtig ist, dass die Mannschaft aggressiv gegen den Ball verteidigt und nach Ballgewinn schnell umschaltet. Das hört sich simpel an, aber dafür müssen auch alle Mannschaftsteile hundertprozentig funktionieren. Jeder Spieler muss seine Aufgabe mit höchster Disziplin erfüllen.
Wirst du für das Spiel in Hamburg personelle Wechsel vornehmen?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich werde mir die Spieler im Training genau anschauen und dann unter Abwägung aller wichtigen Punkte entscheiden, wer aus meiner Sicht bereit ist für die schwere Aufgabe am Freitag in Hamburg. Sebastian Rudy kommt nach seiner Gelbsperre zurück, das ist schon mal gut, weil ich damit eine Option mehr habe.
Das Geschäft ist hart. Vor einigen Tagen noch hast du dem Trainerteam um Markus Babbel „zugearbeitet“, nun stehst du an seiner Stelle. Wie fühlt sich das an?
Ganz ehrlich: Es fühlt sich nicht gut an. Ich habe mit Markus Babbel und Rainer Widmayer hervorragend zusammengearbeitet, wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe beide angerufen vor der Entscheidung, ihren Platz bis auf weiteres einzunehmen. Beide haben mich bestärkt, es zu machen. Das war hilfreich für mich und wenn ich jetzt auf dem Platz stehe und mit der Mannschaft arbeite, ist alles andere vergessen und ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf Hamburg.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim