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Erster baden-württembergischer Genussgipfel

9. Dezember 2012 | Das Neueste, Gesellschaft

„Nachhaltige Lebensmittelkultur und regionaler Genuss sind unverwechselbare Merkmale des Genießerlands Baden-Württemberg“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde auf dem ersten baden-württembergischen Genussgipfel „Lebensmittelkultur – Genuss, Verantwortung, Wirtschaftlichkeit“ in Ravensburg. „Es ist ein großartiger Gewinn für unser Bundesland, wenn Menschen in ganz Deutschland und weit darüber hinaus Baden-Württemberg nicht nur als wichtigen Industriestandort, sondern auch als bedeutende Genuss- und Naturregion wahrnehmen“, so Bonde weiter. Lebensmittel, Spezialitäten und gemeinsames Essen schafften Verbundenheit mit den Regionen, in denen sie erzeugt würden. „Landestypische Gerichte, sorgfältig zubereitet aus guten, heimischen Produkten, bringen den Menschen die vielfältigen Landschaften und Regionen Baden-Württembergs in unverwechselbarer Weise nahe – sie verleihen Baden-Württemberg als Feinschmeckerparadies und Genießerland Nummer eins Identität.“ Qualitativ hochwertige, regionaltypische und überzeugende Gastronomie sei deshalb auch ein zentraler Erfolgsfaktor für den Tourismus im Land, sagte der Minister. Gastronomie und Tourismus stellten im Industrieland Baden-Württemberg einen zentralen Wirtschaftsfaktor dar – rund 280.000 Arbeitsplätze im Land hingen direkt vom Tourismus ab.

Regionaler Genuss stehe also nicht nur aus kulinarischen Gründen hoch im Kurs, so Bonde weiter: „Wer auf einheimische Produkte setzt, trägt auch zum Erhalt von Arbeitsplätzen, zur Stärkung von regionalen Wertschöpfungsketten gerade im Ländlichen Raum sowie zum Erhalt einer intakten und vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft bei. Kurze Transportwege sind ein Garant für besondere Qualität, herausragenden Geschmack und Frische.“ Dieses nachhaltige Verständnis von Genuss sei der grün-roten Landesregierung besonders wichtig, sagte der Minister und verwies unter anderem auf die Stärkung des Ökolandbaus und die Weiterentwicklung des Qualitätszeichens Baden-Württemberg (QZBW) durch die Einführung des Standards „Ohne Gentechnik“.

Als baden-württembergische Genussbotschafter 2012 zeichnete Minister Bonde auf dem Genussgipfel Geschäftsführerin Dr. Uta Simmler und Geschäftsführer Norbert Münch von der Firma Franz Simmler GmbH (Lauchringen, Landkreis Waldshut) sowie Geschäftsführer Dieter Bopp und Küchenchef Otto Vogelmann von der Klinik Löwen­stein (Löwenstein, Landkreis Heilbronn) aus. „Sie haben sich um die kulinarische Qualität und um das vielfältige Genusserbe in Baden-Württemberg besonders verdient gemacht“, würdigte Verbraucherminister Alexander Bonde die Preisträgerin und die Preisträger. Mit der Auszeichnung sei auch verbunden, dass die Genussbotschafter auf dem Platz des guten Geschmacks der Neuen Messe Stuttgart mit einem Stern geehrt und in Marketingaktivitäten des Landes eingebunden würden. „Die Preisträgerinnen und Preisträger verkörpern die Vielfalt und Bandbreite der kulinarischen Facetten des Genießerlandes . Mit ihrem wirtschaftlichen Handeln stehen sie zudem für eine Lebensmittelkultur in Baden-Württemberg, die sich der Forderung nach Nachhaltigkeit im Sinne sozialer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung stellt“, so der Minister. Mit den beiden Unternehmen erhöht sich die Zahl der „Genussbotschafter Baden-Württemberg“ auf 28. Die seit 2008 ausgezeichneten Preisträger stammen aus der Spitzengastronomie und von Spitzenweingütern, aus dem Lebensmittelhandwerk (unter anderem Bäcker, Brauer und Käseproduzenten) sowie aus der Landwirtschaft.

Der Genussgipfel

Der erste baden-württembergische Genussgipfel wurde gemeinsam vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der Dualen Hochschule Ravensburg, der Tourismusmarketing Baden-Württemberg GmbH sowie der MBW Marketinggesellschaft für Agrar- und Forstprodukte aus Baden-Württemberg mbh geplant und unter großem Einsatz der Studentinnen und Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (Studiengang BWL-Hotel- und Gastronomiemanagement ) durchgeführt. An dem Gipfel nahmen zahlreiche profilierte Genuss-Experten aus Baden-Württemberg teil, darunter die Sterneköche Eckart Witzigmann aus München und Herbert Hintner aus Südtirol sowie die Hoteliers Hermann Bareiss aus Baiersbronn und Bernhard Zepf aus Ettlingen. Die Veranstaltung in Ravensburg war Auftakt für eine Reihe weiterer Genussgipfel in Baden-Württemberg. Akteure aus Handel, Gas­tronomie, Tourismus und Lebensmittelproduktion sollen sich hierbei mit Konsumenten über die Lebensmittelkultur im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Genuss und Qualität, ökonomischem Erfolg und Verantwortung für soziale und ökologische Herausforderungen austauschen. Am Genussgipfel in Ravensburg nahmen über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Land- und Ernährungswirtschaft teil. Der nächste Genussgipfel in Baden-Württemberg findet voraussichtlich Ende 2013 in der Sterne-Hochburg Baiersbronn statt.

Die Genussbotschafter Baden-Württemberg des Jahres 2012

Dr. Uta Simmler und Norbert Münch, Franz Simmler GmbH + Co. KG in Lauchringen: Das Unternehmen Franz Simmler GmbH produziert seit 80 Jahren Fruchtkonfitüre in Lauchringen (Kreis Waldshut). Die Geschäftsleitung besteht aus Frau Dr. Uta Simmler und Ehemann Nobert Münch. Das Unternehmen beschäftigt etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es werden auch die Absatzkanäle Lebensmitteleinzelhandel, Lebensmittelgroßhandel, Hotellerie, Bäckerei- und Konditorei-Handwerk bedient. Das Unternehmen reicht seit einigen Jahren seine Produkte unter anderem bei der internationalen DLG-Qualitätsprüfung ein. Im Mittelpunkt der jährlichen Prüfung stehen die sensorischen Qualitätskriterien Aussehen, Geruch und Geschmack. Allein 95 DLG-Goldpreise gingen seit 2006 an die Firma Franz Simmler GmbH + Co. KG. Daher wurde 2012 der DLG-Preis der Besten in Bronze für dieses beständig hohe Qualitätsniveau an das Unternehmen vergeben. Seit 2009 führt die Firma das Projekt „Quitten für Lauchringen“ im Sinne einer Lebensraumpartnerschaft mit Schulen, Kommunen und sozialen Einrichtungen durch. Ziel ist es, der Quitte noch mehr Lebensraum in der Heimatregion des Unternehmens zu verschaffen, alte Sorten zu erhalten und somit weiter regionale Spitzenprodukte anbieten zu können. Gleichzeitig ist die Pflanzung von Quittensträuchern ein Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft.

Dieter Bopp und Otto Vogelmann, Klinik Löwenstein in Löwenstein: Die Klinik Löwenstein in Löwenstein (Kreis Heilbronn) steht unter der Leitung von Dieter Bopp für eine Grundhaltung und eine Lebensmittelkultur im Sinne von „Genießen zur Genesung“. Diesen Leitsatz hat sich die Klinik als Wort-/Bildmarke im Jahr 2007 schützen lassen. Täglich werden hier rund 600 Essen gekocht – unter anderem für die Klinik Löwenstein, Seniorenheime, Schulen und Kindergärten in der Region sowie rund 2.500 Essen für die SLK-Kliniken Heilbronn GmbH. Ein wichtiger Grundsatz ist möglichst ein regionaler Rohwarenbezug und die damit verbundenen Wertschöpfungsketten im Sinne einer Lebensraumpartnerschaft. In diese Wertschöpfungsketten sind unter anderem Metzger, Bäcker, Obstbauern, Müller, Biobauern und Kartoffelerzeuger eingebunden. Der Küchenchef und Gastronomieleiter Otto Vogelmann engagiert sich seit über zehn Jahren auch auf Verbrauchermessen, zum Beispiel auf der Slow Food Messe, als kulinarischer Botschafter seiner Heimatregion. Mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat Herr Vogelmann in den letzten Jahren mehrere Preise im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung gewonnen, zuletzt bei der 23. Olympiade der Köche im Oktober 2012 in Erfurt die Goldmedaille. Als erstes Akut-Krankenhaus in Deutschland hat im Jahr 2011 die Klinik Löwenstein die neu entwickelte Zertifizierung „Station Ernährung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erhalten. In der Klinik Löwenstein und ihrer Tochter Service-GmbH sind mit mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig.

Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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