(zg) Die Missa brevis in G-Dur KV 49 ist eine der ersten Messen, die Mozart komponierte. Insgesamt folgen seine frühen Messen zwar der erzbischöflichen Anordnung, sich kurz zu fassen. Aber dem Verbot polyphoner Kompositionstechnik, insbesondere von Fugen, hat er sich nicht gebeugt. Immer wieder unterbrechen imitatorische Abschnitte die geforderte „moderne“ Homophonie. Die am Ende von Gloria und Credo angebrachten Fugenexpositionen können durchaus als provokant-ironische Hinweise Mozarts gedeutet werden, wie seiner Meinung nach eine „richtige“ Messe zu sein hat. Solcherlei Aufmüpfigkeiten waren es wohl unter anderem, die dazu führten, dass Mozarts Zeit als erzbischöflicher Bediensteter in Salzburg nicht lange währte. Er suchte die Freiheit des Künstlers in Wien.
Telemanns Psalmvertonung kommt gänzlich anders daher als die vom jungen Mozart geradezu frech komponierte Messe. Mit nur 2 Versen und 16 Wörtern auf Hebräisch ist Psalm 117 der kürzeste aller 150 Psalmen. Der gereifte Telemann macht in seiner letzten Schaffensperiode das Beste aus dem kurzen Text, indem er ihn in drei verschiedene Sätze setzt, von denen jede reichlich Gelegenheit zur Textrepetition bietet und eine bestimmte Stimmung zeigt, während sie rhythmisch intensiv bleibt.
Das invocanto Vakalensemble musiziert zusammen mit einem Kammerorchester und stellt in seinem Chorkonzert diese beiden Werke gegenüber, ergänzt durch Haydns Cembalokonzert in C-Dur und Orgelstücke von Händel. Die Leitung hat Peter Laue.
Sonntag, 21. Oktober 2018, 18 Uhr, Evangelische Kirche Weiler
Eintritt 12 Euro, Schüler frei
Vorverkauf 10 Euro bei Raiffeisenbank Weiler, Buchhandlung Doll und Bücherland Sinsheim oder Ticket-Hotline 07261 8733042
Quelle: Detlev Hoppenstock