Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day am 24. April 2019
(zg) Der diesjährige Tag gegen Lärm – International Noise Awarness Day am 24. April 2019 steht unter dem Motto „Alles laut oder was“. Lärm ist meist subjektiv, da Verursacher und Leidtragende Geräuschpegel oft unterschiedlich bewerten. Für die Menschen in Deutschland stellt Lärm immer noch eine der am stärksten empfundenen Umweltbeeinträchtigungen dar und trägt damit zu einer verminderten Lebensqualität bei. Und Lärm kann nicht nur störend, sondern sogar gefährlich sein.
Im Bereich des Freizeitlärms ist lautes Musikhören, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, mit einem erhöhten Risiko für bleibende Gehörschäden verbunden. Bei Rockkonzerten oder in Diskotheken können Schallpegel auf Werte über 100 Dezibel ansteigen. „100 Dezibel entsprechen einer laufenden Kreissäge. In der Arbeitswelt würde man hier einen Gehörschutz tragen. Vor allem das Gehör älterer Jugendlicher und junger Erwachsener wird ungeschützt zunehmend großen Lautstärkepegeln ausgesetzt“, erläutert Dr. Rainer Schwertz, Amtsleiter des Gesundheitsamtes im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist. Sowohl akute Hörschäden wie auch eine langsam fortschreitende Schwerhörigkeit, die von den Betroffenen anfangs nicht bemerkt wird, sind dabei möglich. Die Hörschädigungen durch Lärm sind nicht rückgängig zu machen. „Die Belastungen durch zu lautes Musikhören über Kopfhörer nehmen zu“, so Dr. Schwertz. „Auch die in Bayern durchgeführte Ohrkan-Studie und die Folgeuntersuchungen zeigen, dass die Lärmbelastung bei den Jugendlichen deutlich zugenommen hat. Jungen sind dabei häufiger betroffen als Mädchen.“
Chronische Hörschädigungen können zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, vermehrte Reizbarkeit und Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit sowie Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem bis hin zum Schlaganfall oder Herzinfarkt sind mögliche Folgen.
Aus diesem Grund gilt: Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Musikabspielgeräten wie beispielsweise MP3-Playern und Handys stellt einen Schutz vor lärmbedingten Erkrankungen dar.
Quelle: Silke Hartmann