Als „Brückenbauer zwischen Mensch und Natur“ stellte der Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. auf der Mitgliederversammlung sein engagiertes Maßnahmenprogramm für 2019 vor, welches von den Mitgliedern auch einstimmig beschlossen wurde.
(zg) Am Montag den 08.04.2019 fand in Hockenheim die diesjährige Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Rhein-Neckar e.V. statt. Vorsitzender des LEVs Herr Landrat Stefan Dallinger begrüßte die Vertreter der Mitgliedskommunen, der nicht kommunalen Mitglieder sowie die Vertreter des Vorstands und Fachbeirates vom LEV.
Anschließend berichteten Katrin Naumann und Martin Schaarschmidt von den durchgeführten Maßnahmen und Projekten im Jahr 2018 und stellten einige ausgewählte Projekte genauer vor. Mit Momentaufnahmen vor und nach den Maßnahmen konnte die positive Wirkung auf Natur und Landschaft verdeutlicht werden. Als Beispiele dienten unter anderem Entbuschungen und Pflege eines Magerrasens in Weinheim-Sulzbach, die Folgepflege von entbuschten FFH-Mähwiesen mit Vorkommen des streng geschützten Wiesenknopf-Ameisenbläulings in Eberbach (Gammelsbachtal) sowie Gehölzarbeiten zur Schaffung von Einflugsschneisen an einem potentiellen Überwinterungsquartier für Fledermäuse in Altlußheim.
Zudem wurden die zahlreichen sonstigen Aktivitäten des Vereins, wie die Nisthilfenaktion sowie der Einsatz der ausgebildeten Streuobst-Pädagogen im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“, vorgestellt. Es folgte die zügige Abwicklung der weiteren Tagesordnungspunkte wie Kassenbericht, Bericht der Kassenprüfer, Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung sowie die Beratung und der Beschluss über den Vereinshaushalt des kommenden Jahres.
Im Anschluss daran stellte die Geschäftsstelle des LEVs das zuvor bereits mit Fachbeirat und Vorstand diskutierte Maßnahmenprogramm für das Jahr 2019 vor. Neben der Fortführung und Ausweitung der laufenden Projekte, werden im kommenden Jahr auch wieder neue Projekte verfolgt. Unter anderem organsiert der LEV wieder Kurse für Bauhofmitarbeiter. Diese umfassen dieses Jahr die Themen „Sanierung von Trockenmauern“ und „Grabenpflege“. Außerdem erfolgt die 3. Ausbildungsrunde der Streuobstpädagogen in Kooperation mit dem LEV Karlsruhe, sowie die Koordinierung des Einsatzes der in den vorangegangenen Jahren ausgebildeten Streuobstpädagogen vornehmlich in Schulen der Mitgliedskommunen. Auch die Bemühungen zum Rebhuhnschutz, welches vom Aussterben bedroht ist, sollen durch den Kontakt und die Beratung von engagierten Landwirten und Jägern weiter fortgeführt werden. Für das Rebhuhn werden Ersatzlebensräume mittels Blühflächen angelegt, wovon auch andere Tiere wie Feldhasen und Fasane profitieren. Bisher konnten schon 55 Hektar Blühflächen angelegt werden. Das vorgeschlagene Maßnahmenprogramm für 2019 wurde daraufhin von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen.
Zum Ende der Mitgliederversammlung wurden alle Anwesenden zur anschließenden Exkursion bei frühlingshaftem Wetter eingeladen. Dazu ging es an eine Rebhuhnschutzfläche, an der die genaue Bewirtschaftung sowie der ökologische Nutzen von Katrin Naumann präsentiert wurde. Ergänzend kam der bewirtschaftende Landwirt dazu, der noch weitere landwirtschaftliche Gesichtspunkte mit einbringen konnte. Danach fuhren die Exkursionsteilnehmer zum Insultheimer Hof, wo mit dem Hofgutverwalter über den Lebensraum Rheinebene und die Herausforderung für den Naturschutz diskutiert wurden. Die letzte Station führte in den innerstädtischen Bereich von Hockenheim. Dort wurde an einer Projektfläche die Teilnahme der Stadt Hockenheim am Projekt „Natur nah dran“ erklärt.