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Rückgang der Erwerbspersonenzahl erst nach 2025 zu erwarten

14. Mai 2019 | Das Neueste, Gesellschaft

Baden-Württemberg: Statistisches Landesamt legt Ergebnisse einer Erwerbspersonenvorausrechnung vor

Die Zahl der Erwerbspersonen in Baden-Württemberg wird aller Voraussicht nach aufgrund der zuletzt stark gestiegenen Zuwanderung und einer zu erwartenden höheren Erwerbsbeteiligung erst mittelfristig zurückgehen (siehe methodische Erläuterungen). Konkret kommt eine aktuelle Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes zu dem Ergebnis, dass die Erwerbspersonenzahl von rund 6,02 Mill. im Jahr 2017 noch bis 2025 um annähernd 200 000 auf 6,21 Mill. ansteigen und erst im Jahr 2032 unter das Niveau von 2017 absinken könnte. Im Jahr 2050 läge aber die Erwerbspersonenzahl um etwa 300 000 oder um 5 % niedriger als 2017, dem Ausgangsjahr der Vorausrechnung.

Moderate Alterung der Erwerbspersonen

Die Bevölkerung Baden-Württembergs ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gealtert und wird auch künftig im Schnitt deutlich älter sein. Dieser Trend spiegelt sich aber bei den Erwerbspersonen nur bedingt wider: Der Anteil der 50-jährigen und älteren Erwerbspersonen könnte bis 2050 lediglich moderat und zwar von zuletzt knapp 36 % im Jahr 2017 auf annähernd 38 % ansteigen. Ursächlich für diesen relativ geringen Anstieg sind die so genannten »Babyboomer«. Diese heute etwa 55- bis 60-Jährigen bilden die zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe. Sie sind derzeit noch ganz überwiegend erwerbstätig, um das Jahr 2030 werden sie aber größtenteils aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein.

Auswirkungen auf die Systeme der sozialen Sicherung

Im Hinblick auf die Tragfähigkeit des Systems der sozialen Sicherung hat die Entwicklung des Anteils der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung eine zentrale Bedeutung. Dieses Verhältnis gibt Aufschluss darüber, wie viele Erwerbspersonen der Gruppe der nicht im Erwerbsleben stehenden Personen gegenüberstehen und diese Personengruppe somit im Hinblick auf die Alterssicherung, das Gesundheitswesen und andere sozialstaatliche Leistungen mittragen müssen.

Der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung lag im Jahr 2017 in Baden-Württemberg bei knapp 55 %; dieser Anteil könnte sich in den kommenden Jahren aufgrund des vermuteten Anstiegs der Erwerbsbeteiligung vergrößern, so dass die Lasten der sozialen Sicherungssysteme in den nächsten Jahren rechnerisch sogar auf mehr Schultern verteilt werden könnten. Ab dem Jahr 2023 würde der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung stetig bis 2050 auf rund 51 % zurückgehen.

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

Die künftige Entwicklung der Erwerbspersonenzahl, die sich aus den Erwerbstätigen und den Erwerbslosen zusammensetzt, ist von zwei Faktoren abhängig: Zum einen von der Entwicklung und der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sowie zum anderen vom künftigen Trend bei der Erwerbsbeteiligung. Angaben zur Bevölkerung nach Alter und Erwerbsbeteiligung liegen aus dem Mikrozensus vor; Basis für die künftige demografische Entwicklung bilden die Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes.

Zur Abschätzung der künftigen Entwicklung der Erwerbsquoten wurde insbesondere berücksichtigt, dass das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre erhöht wird. Außerdem werden sich die Erwerbsquoten der Frauen aller Voraussicht nach, nicht zuletzt aufgrund der besseren Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weiter an die (höheren Werte) der Männer angleichen.

Die Ergebnisse der hier dargestellten Verhaltensvariante der Erwerbspersonenvorausrechnung sowie der gewählte methodische Ansatz sind ausführlicher in einem Beitrag des Statistischen Monatsheftes Baden-Württemberg, Ausgabe 4/2019 beschrieben. Darüber hinaus enthält dieser Beitrag auch Ergebnisse zweier weiterer Varianten.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg

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