(zg) Seit dem 1. Juli leitet Manfred Robens das Kreisforstamt im Rhein-Neckar-Kreis. Er folgte auf Dr. Dieter Münch, der zum 1. Juli zum Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden–Württemberg in Stuttgart wechselte.
Der im Rheinland bei Düren aufgewachsene Robens studierte an der Universität Freiburg Forstwissenschaften. Nach dem Referendariat und der sich anschließenden Großen Forstlichen Staatsprüfung wurde er in den Landesdienst übernommen. Verschiedene Tätigkeiten u.a. in der Forsteinrichtung auf der Schwäbischen Alb, beim Forstamt Karlsruhe und der Forstdirektion Karlsruhe übte Robens aus, bis er im August 2004 die Geschäftsführung des Naturparks Neckartal-Odenwald in Eberbach übernahm. Im September 2012 wechselte der heute 54-Jährige zum Kreisforstamt im Rhein-Neckar-Kreis, wo er bisher den Forstbezirk Odenwald leitete.
Robens ist künftig Chef von 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und für knapp 40.000 Hektar Wald – davon 22.000 Hektar Kommunalwald, 10.000 Hektar Staatswald und 8.000 Hektar Privatwald – zuständig.
„Mit Manfred Robens übernimmt ein exzellenter Fachmann die Leitung des Kreisforstamtes. Wald, Waldwirtschaft und Flur sind damit in guten Händen“, sagt Landrat Stefan Dallinger. „Mit seiner umfangreichen Berufserfahrung bringt Manfred Robens die optimalen Voraussetzungen für diese spannende und herausfordernde Aufgabe mit“, so der Landrat weiter.
„Das Kreisforstamt leiten zu dürfen, ist schon Erfüllung und Verpflichtung zugleich“, so Robens, dem seine neue Aufgabe bereits viel Freude bereitet. Wichtig sei ihm insbesondere die Weiterentwicklung der naturnahen Waldwirtschaft unter den Vorzeichen des Klimawandels. „Die Trockenheit und Hitze in den Sommermonaten 2018 und 2019 bringen viele Waldbestände an – und teilweise über – ihre Belastungsgrenze“, so der Waldexperte. Die Kiefernwälder im Rheintal vertrocknen, die Fichtenwälder im Odenwald werden von Borkenkäfern zerstört und die Buchenwälder im Kraichgau zeigen teilweise erschreckende Kronenverlichtungen. „Es ist unsere größte Herausforderung, den kommenden Generationen gesunde, funktionsfähige Wälder zu hinterlassen, die im künftigen Klima gedeihen können. Dafür gibt es keine Blaupause – wir müssen experimentieren und Erfahrungen sammeln – auch mit Baumarten, die bisher nicht bei uns vorgekommen sind“, erläutert der Kreisforstamtsleiter.
Darüber hinaus warten noch weitere Aufgaben auf den neuen Amtsleiter. Als Folge der Beschlüsse im Rahmen der Kartellrechtsauseinandersetzung muss das Kreisforstamt neu organisiert werden. „Nachdem die Ausgliederung des Staatswaldes beschlossene Sache ist, sind wir momentan dabei die Strukturen für ein funktionsfähiges Kreisforstamt zur Beratung und Betreuung des Kommunal- und Privatwaldes aufzubauen“, informiert Robens und sagt weiter: „Mein Vorgänger hat dafür hervorragende Vorarbeit geleistet. Wir sind hier auf einem guten Weg.“ Wichtig sei es, dass das Kreisforstamt auch weiterhin den Kommunen und Privatwaldbesitzern unter den neuen Vorzeichen den gewohnten guten Service als umfassender Dienstleister für den Wald anbieten könne.
„Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen ist es unsere Aufgabe, die vielen und teilweise sehr unterschiedlichen Anforderungen an den Wald unter einen Hut zu bringen“, so Robens. Das sei in einer so dicht bevölkerten Gegend wie dem Rhein-Neckar-Kreis sehr anspruchsvoll. Denn der Wald solle der Erholung der Menschen dienen, Raum für vielerlei sportliche Betätigung bieten, Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere und nicht zuletzt die Quelle des nach-wachsenden und nachhaltig bewirtschafteten Rohstoffs Holz sein. „Diese unterschiedlichen Sichtweisen führen manchmal zu Konflikten“, so Robens. Daher sehe er es als Daueraufgabe an, das Verständnis für die Holznutzung zu stärken.
Quelle: Silke Hartmann