Auch gegenüber den neuen Bundesländern gab es 2018 Wanderungsverluste
Die Wanderungsbilanz Baden-Württembergs wies im Jahr 2018 einen positiven Saldo von 50 900 Personen auf.1 Damit hat sich der Wanderungsgewinn, also die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen, nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Vergleich zu den Vorjahren weiter verringert. Im Jahr 2015 zogen noch rund 170 500 Menschen mehr zu als fort, in den Jahren 2016 und 2017 waren es immerhin noch 76 100 bzw. 72 100. Letztmalig niedriger als im vergangenen Jahr lag der Wanderungssaldo im Jahr 2011 mit +41 500 Personen, so das Statistische Landesamt weiter.
Die Wanderungsgewinne im vergangenen Jahr – wie auch bereits in den beiden Jahren zuvor – resultierten ausschließlich gegenüber dem Ausland (+56 700). Dagegen war der Saldo gegenüber dem übrigen Bundesgebiet negativ (−5 800) und das Minus so hoch wie seit 1997 nicht mehr. Damit hat sich die aktuelle Wanderungsbilanz in ihrer Zusammensetzung gegenüber der des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts stark verändert: Damals war der Wanderungssaldo gegenüber dem übrigen Bundesgebiet noch deutlich positiv, während gegenüber dem Ausland kaum Wanderungsgewinne erzielt wurden.
Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr Einwohner durch Abwanderung vor allem nach Bayern verloren (−4 500); außerdem war die Wanderungsbilanz vor allem gegenüber den Stadtstaaten Berlin und Hamburg negativ (−1 000 bzw. −700). Aber auch in vier der fünf neuen Bundesländer zogen per Saldo mehr Menschen fort. Lediglich gegenüber Thüringen war der Saldo Baden-Württembergs positiv. Die stärksten Nettozuströme aus dem Bundesgebiet verzeichnete der Südwesten im vergangenen Jahr gegenüber Niedersachsen (+1 400) und Nordrhein-Westfalen (+700).