Mit dem zweiten Auswärtsspiel binnen fünf Tagen schließt die U23 am Samstag ihre Englische Woche ab. Ab 14 Uhr geht es beim bislang stärksten der vier Aufsteiger, dem FC Bayern Alzenau, um die nächsten Regionalligapunkte.
DAS SAGT DER TRAINER
Das Auftreten seiner Mannschaft beim 0:0 im Nachholspiel gegen den 1.FC Saarbrücken unter der Woche gefiel U23-Cheftrainer Marco Wildersinn gut: „Das war eine ordentliche Leistung. Wir haben zwar wie im abgebrochenen Spiel vor anderthalb Wochen wieder eher defensiv agiert, aber diesmal mehr Momente gesucht, in denen wir ins Pressing gegangen sind. Der Wechsel zwischen tief stehen und hoch attackieren hat gut geklappt und dadurch waren wir insgesamt aktiver.“
Am Tag nach dem Saarbrücken-Spiel war „Hoffe zwo“ seit längerer Zeit mal wieder ein freier Tag vergönnt. „Auch bei den Einheiten danach stehen Belastungssteuerung und Regeneration noch im Vordergrund“, so Wildersinn, der am Samstag einen starken Gegner erwartet. „Alzenau hat sich im Sommer gut verstärkt – vor allem mit den drei Offenbachern Daniel Endres, Serkan Firat und Dren Hodja, aber auch mit Robert Schick vom FSV Frankfurt und einigen guten Spielern aus der Hessenliga. Von daher ist es keine gute Oberliga-Mannschaft mehr, sondern schon eine gestanden Regionalliga-Mannschaft.“
DAS PERSONAL
Von den zuletzt Verletzten wird in Alzenau niemand sein Comeback geben. Somit fehlen also weiterhin Philipp Strompf, Enes Tubluk, Emilian Lässig, Tobias Heiland, Giuseppe Signorelli, Deji Beyreuther und Franko Kovačević. Im Vergleich zum Saarbrücken-Spiel kann Wildersinn aber immerhin wieder auf die Dienste von Torhüter Stefan Drljača, der von seinem DFB-Lehrgang zurück ist, und von Routinier Andreas Ludwig, der zuletzt wegen seines Trainerscheins aussetzen musste, zurückgreifen.
DER GEGNER
Der Name FC Bayern verspricht Glamour und Glanzstunden des deutschen Fußballs, auch das Logo sieht dem des Rekordmeisters zum Verwechseln ähnlich, doch der letzte Teil des Vereinsnamens ist eben nicht „München“, sondern „Alzenau“. Also Regionalliga statt Champions League. Die jüngste Erfolgsgeschichte des FCB aus Unterfranken kann sich dennoch sehen lassen.
Nach sechs Jahren in der Hessenliga gelang der Mannschaft von Ex-Profi Angelo Barletta (97 Zweitligaspiele für die Sportfreunde Siegen, den FSV Frankfurt, Rot-Weiß Erfurt und den VfL Osnabrück) im Sommer der Sprung in die Regionalliga. Als Vizemeister der Hessenliga setzte sich der FCB in der Aufstiegsrunde durch ein 2:2 gegen den Rheinland-Pfalz/Saar-Vertreter SV Röchling Völklingen und ein 1:1 gegen den Baden-Württemberg-Vertreter Stuttgarter Kickers durch und schaffte somit den ersten Aufstieg seit acht Jahren.
Damals, im Sommer 2011, packten die Alzenauer als Hessenmeister den Sprung in die Regionalliga Süd, in der sie in der Saison 2011/12 zwar Letzter wurden, aufgrund der Neustrukturierung der Regionalligen aber in der Folgesaison dennoch in der neu entstandenen Regionalliga Südwest an den Start gehen durften. Doch auch dort belegten die Unterfranken am Ende den letzten Tabellenplatz, weshalb sie 2013 den Gang in die Hessenliga antreten mussten, in der sie die vergangenen sechs Jahre verbrachten.
In der aktuellen Saison sieht es gut aus für den Verein, der eigentlich in Bayern liegt, aber aufgrund der geografischen Nähe dem hessischen Verbandsgebiet zugeordnet ist. Nach neun Spieltagen stehen schon 15 Punkte auf der Habenseite. Dabei besiegte der Aufsteiger bereits hochgehandelte Teams wie den FC Homburg oder zuletzt den bis dahin ungeschlagenen 1.FC Saarbrücken. „Allein dieses Ergebnis spricht für sich“, sagt TSG-Trainer Wildersinn, der sich über die Stärke des FC Bayern aus Unterfranken im Klaren ist.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Je zweimal kam es in der Regionalliga Süd und Südwest zum Duell zwischen der U23 der TSG und Bayern Alzenau. In diesen vier Duellen blieben die Kraichgauer ohne Niederlage. Zwei Siege und zwei Unentschieden stehen aktuell zu Buche, wobei vor allem der 5:0-Auswärtserfolg vom Mai 2012 heraussticht. Damals schon unter den Torschützen: Allrounder Robin Szarka und Andreas Ludwig, die beide nach ihren Stationen in höheren Ligen seit 2016 (Szarka) und 2018 (Ludwig) wieder für „Hoffe zwo“ auflaufen.
Der Trend spricht am Samstag erneut leicht für die TSG, denn Alzenau konnte seine vergangenen beiden Heimspiele gegen Mainz 05 II (0:3) und die TSG Balingen (2:2) nicht gewinnen, während die Wildersinn-Truppe ihre letzten beiden Partien auf fremden Plätzen in Saarbrücken (0:0) und Mainz (2:0) nicht verloren hat.
DIE LAGE DER LIGA
Es ist wieder spannend geworden an der Spitze der Regionalliga Südwest. Nachdem der 1.FC Saarbrücken die ersten sieben Spiele allesamt gewonnen hatte, gab es für die Saarländer zuletzt in den beiden Heimspielen gegen Alzenau und die TSG nur einen Punkt, wodurch der ärgste Verfolger, der TSV Steinbach Haiger, nach Punkten mit dem FCS gleichgezogen ist. Lediglich das um zwei Treffer bessere Torverhältnisse sorgt aktuell noch für die Tabellenführung der Saarbrücker. Hinter dem Spitzenduo haben sich zudem mit der SV Elversberg, dem FC-Astoria Walldorf und dem FC Homburg weitere Teams in Schlagdistanz zum Spitzenreiter gebracht. Das Spitzenspiel des 10. Spieltags steigt dabei in Elversberg, wo die SVE am Samstag den TSV Steinbach empfängt.
Am Tabellenende müssen Schlusslicht RW Koblenz und der Vorletzte FK Pirmasens weiterhin zusehen, den Abstand zum möglichen rettenden Ufer nicht bereits früh in der Saison abreißen zu lassen. Da beide Klubs aktuell nur zwei Zähler haben und dementsprechend noch ohne Sieg sind, beträgt der Rückstand auf den 13. Platz, der sicher zum Klassenerhalt reicht, bereits jetzt neun Punkte. Die kommenden Aufgaben der beiden in Homburg (Pirmasens) und Offenbach (Koblenz) geben jedoch kaum Anlass zur Hoffnung auf schnelle Besserung.
FC Bayern Alzenau – TSG 1899 Hoffenheim II
Samstag, 21. September, 14.00 Uhr, Städtisches Sportzentrum, Alzenau
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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