In einem regelrechten Torrausch befinden sich derzeit die TSG-Frauen. Am 5. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga siegte das Team von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann trotz durchwachsener Leistung mit 5:1 (3:1) beim SC Freiburg. In einem hektischen und chancenreichen ersten Durchgang traf Tabea Waßmuth per Doppelpack zur Führung (5., 20.), doch Freiburg blieb gefährlich und erzielte den Anschlusstreffer (33.). Vor dem Tor war die TSG jedoch das deutlich effizientere Team und Isabella Hartig (39.) sowie Waßmuth (49., 70.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.
TAKTIK & PERSONAL:
Unverändert schickte Chef-Trainer Jürgen Ehrmann sein Team nach dem 7:0-Erfolg gegen die SGS Essen in den fünften Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Auf die TSG wartete das Baden-Derby beim SC Freiburg, das in der Vergangenheit immer eng, hektisch und umkämpft war. Im gewohnten 1-4-1-4-1 sollte der Sport-Club geknackt werden, neben Michaela Specht startete trotz gebrochenem Finger Chantal Hagel in der Innenverteidigung. Fabienne Dongus kurierte ihre Rückenprobleme rechtzeitig aus und begann auf ihrer Stammposition in defensiven Mittelfeld. Auf der linken Außenbahn erhielt Anne Fühner den Vorzug vor Maximiliane Rall, auch Lena Lattwein musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Das Duell gegen den Sport-Club im Freiburger Möslestadion begann hektisch. Schon in der Anfangsphase prägten viele Fehlpässe das Spiel, die dem jeweils anderen Team immer wieder gefährliche Angriffe ermöglichten. Doch wie schon so oft in dieser Saison gelang der TSG ein frühes Führungstor. In der fünften Spielminute segelte eine Flanke von Tabea Waßmuth ins Tor. Am Spielgeschehen änderte der Treffer jedoch nichts. Die Partie war hektisch, nur selten schafften es die beiden badischen Teams den Ball über einen längeren Zeitraum in den eigenen Reihen zu halten. Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten, eine davon nutzte die TSG zum 2:0 (Waßmuth, 20.). Doch Freiburg blieb gefährlich und kam zum verdienten Anschlusstreffer (33.). Die Hoffenheimerinnen überzeugten wie schon gegen die SGS Essen mit Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, sodass Isabella Hartig noch vor der Pause zum 3:1 traf (39.).
Trotz Zwei-Tore-Führung konnte sich die Ehrmann-Elf gegen bissige Freiburgerinnen jedoch noch längst nicht in Sicherheit wiegen und umso erlösender war dann, dass Tabea Waßmuth nur vier Minuten nach Wiederanpfiff das 4:1 erzielte. Die Gastgeberinnen kämpften anschließend zwar tapfer und suchten immer wieder den Weg in die Offensive, um doch nochmal an einem Punktgewinn zu schnuppern, aber es fehlte gegen eine sichere Defensive der TSG die nötige Kreativität. Die Hoffenheimerinnen starteten auf der Gegenseite immer wieder gefährliche Konter, zum fünften Treffer führte dann aber eine Standardsituation aus der eigenen Hälfte, die Tabea Waßmuth zu ihrem vierten Treffer nutzte (70.).
DER SPIELFILM
1:0 für die TSG! Auf beiden Seiten wurde bisher kein Angriff so richtig gefährlich, auch die Führung für die Hoffenheimerinnen ist glücklich. Franziska Harsch setzt Tabea Waßmuth in Szene, die sich auf der rechten Außenbahn gut durchsetzt. Ihre Flanke senkt sich tückisch Richtung Tor, Merle Frohms hat Probleme und der Ball landet unter der Latte im Netz.
Was eine Parade von Tufekovic! Nach einem Eckball bekommt die TSG die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, von der linken Seite segelt eine Flanke in den Strafraum, den Kopfball aus kurzer Distanz fischt die TSG-Torhüterin artistisch aus dem Torwinkel. Ganz stark!
Das muss das 2:0 sein! Tabea Waßmuth bekommt der Ball auf der rechten Seite durchgesteckt und legt quer auf die freistehende Nicole Billa. Die trifft die Kugel sieben Meter vor dem Tor nicht richtig, im zweiten Versuch pariert SC-Torhüterin Merle Frohms mit dem Fuß.
Die nächste Chance für Freiburg! Wieder wird es nach einem Eckball gefährlich, den die TSG einfach nicht entscheidend geklärt bekommt. Tufekovic kann einen hohen Ball nicht festhalten, Bühl zieht aus kurzer Distanz ab, aber gleich mehrere Hoffenheimerinnen stehen auf der Torlinie goldrichtig und blocken den Schuss. Glück gehabt!
2:0! Es geht Hin und Her, die TSG ist wieder gnadenlos effektiv. Anne Fühner dribbelt von der linken Seite ins Zentrum, zieht gleich mehrere Gegenspielerinnen auf sich und sieht die lauernde Tabea Waßmuth. Die Flügelflitzerin nimmt den Ball an der Strafraumkante kurz mit und versenkt das Leder mit einem wuchtigen Flachschuss im langen Eck.
Anschlusstreffer für Freiburg! Nach einem Ballverlust spielt sich der Sport-Club schnell durchs Zentrum, Hasret Kayikci steckt durch für Sandra Starke, die allein vor Tufekovic eiskalt bleibt und den Ball ins linke untere Toreck schiebt.
Stark gespielt – 3:1! Fabienne Dongus und Isabella Hartig tanken sich durchs Zentrum, Anne Fühner bekommt den Ball vor die Füße und steckt durch zu Hartig, die plötzlich frei vor Torhüterin Merle Frohms auftaucht. Die Mittelfeldspielerin bleibt cool und schiebt der Schlussfrau der Gastgeberinnen den Ball durch die Beine.
Chance für Freiburg! Wieder bedient Kayikci die startende Sandra Starke, die von halblinks aufs TSG-Tor zusteuert. Ihr Schuss geht aber knapp rechts am Kasten von Tufekovic vorbei. Durchatmen!
Glanztat von Tufekovic! Die TSG-Torhüterin verhindert den erneuten Anschlusstreffer. Nach einem Gassenpass taucht Marie Müller völlig frei im Strafraum auf, ihren Flachschuss pariert Tufekovic mit einer starken Fußabwehr.
4:1! Starker Start in den zweiten Durchgang! Isabella Hartig und Tabea Waßmuth spielen sich mit einem Doppelpass bis in die Gefahrenzone, Waßmuth kommt aus halbrechter Position zum Abschluss und wieder passt ihr wuchtiger Schuss haargenau ins linke Toreck. Stark!
Super Abschluss von Sandra Starke! Die Angreiferin zieht aus 18 Metern stramm ab, Tufekovic faustet den zentralen Abschluss von der Torlinie.
Das 5:1 für die TSG! Martina Tufekovic schlägt einen Freistoß weit aus der eigenen Hälfte bis vor den Strafraum, wo Lena Lattwein den Ball mit dem Kopf in den Lauf von Waßmuth verlängert. Die 23-Jährige spitzelt die Kugel an Torhüterin Merle Frohms vorbei in die Maschen. Ihr vierter Treffer in diesem Spiel! Wow!
Der SC Freiburg findet trotz Vorwärtsgang nicht die richtigen Mittel. Die TSG mit schnellen Gegenstößen, dieses Mal mit Waßmuth und Sarai Linder über die rechte Seite. Außenverteidigerin Linder stürmt von halbrechts auf Frohms zu, kriegt den Ball aber nicht an der gegnerischen Torhüterin vorbei.
Specht klärt auf der Linie! Stefanie Sanders steuert nach einem langen Ball frei auf Tufekovic zu, umkurvt diese und schiebt den Ball aufs Tor. Doch Michaela Specht ist zur Stelle und stolpert den Ball in letzter Sekunde ins Toraus. Das war knapp!
DIE SZENE DES SPIELS:
Gegen die SGS Essen sorgte noch Isabella Hartig mit einem Dreierpack für Furore, gegen den SC Freiburg spielte sich nun Tabea Waßmuth in den Fokus. Gegen den Sport-Club erzielte die Außenbahn-Spielerin vier der fünf TSG-Treffer. In der 70. Minute verlängerte Lena Lattwein einen Freistoß mit dem Kopf in den Lauf von Waßmuth und die gut 1.000 Zuschauer im Freiburger Möslestadion mussten sich die Augen reiben. Mit der Picke spitzelte die 23-Jährige den Ball an SC-Torhüterin Merle Frohms vorbei in die Maschen – ihr vierter Treffer im Spiel und sechster Saison-Treffer!
DIE ZAHL DES SPIELS: 22
Unglaubliche 22 Tore erzielte die TSG an den ersten fünf Spieltagen der laufenden Saison. Damit stellen die Hoffenheimerinnen als Tabellenzweiter die beste Offensive der gesamten FLYERALARM Frauen-Bundesliga. In der Saison 2017/18 waren 22 Treffer die Ausbeute eines ganzen Jahres. Mit sechs Treffern ist Tabea Waßmuth gemeinsam mit Pernille Harder vom VfL Wolfsburg die bisher beste Torjägerin der Liga, jeweils fünf Mal trafen Isabella Hartig und Nicole Billa.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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