Noch bis zum 8. November im Rathaus in Sinsheim zu sehen
(zg) Was haben die Stiftskirche Sunnisheim in Sinsheim, die Katholische Kirche St. Martin in Meckesheim, das Pfarrhaus mit Pfarramt in Angelbachtal, das Gemeindezentrum der Petrusgemeinde in Wiesloch und das Wohnhaus Becker in Mühlhausen gemeinsam? Sie alle gehören zu den 25 Preisträgern des Auszeichnungsverfahrens „Baukultur Kraichgau“.
Mit dem Auszeichnungsverfahren haben die Architektenkammer Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Karlsruhe und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg eine Initiative ins Leben gerufen, mit der bemerkenswerte Beispiele im ländlichen Raum gewürdigt werden. Zwischen Neckar und Rhein ging es auf eine „architektonische Entdeckungsreise“, in welcher insgesamt 96 Projekte eingereicht, 25 Projekte ausgezeichnet und 32 Projekte gewürdigt wurden.
Noch bis zum 8. November 2019 werden die insgesamt 57 ausgezeichneten und gewürdigten Projekten – darunter 5 Auszeichnungen und 8 Würdigungen im Rhein-Neckar-Kreis – im Rahmen der Wanderausstellung in der Stadtverwaltung Sinsheim gezeigt. Die 34 Roll-Ups umfassende Ausstellung bietet den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, sich ein Bild über die baukulturelle Qualität und Vielfalt des Kraichgaus zu machen.
„Unser Rathaus steht immer gerne offen für Ausstellungen, Kunst und Kultur und ich freue mich unseren Bürgerinnen und Bürgern das Thema Baukultur in den kommenden Wochen näher zu bringen.“ Mit diesen Worten eröffnete Jörg Albrecht, Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim, die Ausstellung und begrüßte die rund 30 Gäste aus Kommunalpolitik, Presse und Öffentlichkeit. „Mit der Baukultur und dem Kraichgau kommen zwei wirklich tolle Themen zusammen“, ergänzte Landrat Stefan Dallinger, „Architektur verbindet Historisches mit Neuem und Modernem und schafft eine wertvolle Basis für den öffentlichen Raum und das soziale Miteinander in den Städten und Gemeinden.“ So wurde auch die Stiftskirche Sunnisheim in Sinsheim im Jahr 2011 durch einen modernen Anbau und umfangreiche Restaurierung erfolgreich aus der alten in die neue Zeit überführt und wird seither gerne als modernes Kulturzentrum im Kreis genutzt.
Im Anschluss begeisterte Matthias Burkard vom Regierungspräsidium Karlsruhe mit seinem Kurzvortrag zum Thema und bot den Gästen spannende Einblicke in das Auszeichnungsverfahren. „Wie sich die Baukultur definieren lasse?“ Das sei laut Burkhard schwierig zu beantworten, da es zu diesem Thema zahlreiche unterschiedliche Zugänge gibt. Das spiegelt auch die Vielfalt der eingereichten Projekte wider: Wohnhäuser, sakrale und öffentliche Gebäude, aber auch industrielle und touristische Projekte wurden im Rahmen der Baukultur prämiert. Ästhetik, Innovation und Regionalität waren hierbei die Entscheidungskriterien zur erfolgreichen Auszeichnung. Die Verwendung regionaler Baumaterialien und der Einsatz standorttypischer Lösungen wurden somit genauso in die Entscheidung einbezogen wie Engagement zum Klimaschutz und der Beitrag des Gebäudes zum sozialen Miteinander.
Die Gebietskulisse Kraichgau überzeugte als vielfältige Region mit starker Identität über Kreis- und Gebietsgrenzen hinweg. Drei Landkreise (Rhein-Neckar-Kreis, Landkreis Karlsruhe und der Enzkreis) mit über 40 Gemeinden wurden zum Schauplatz der „Baukultur Kraichgau“. „Es hat uns große Freude gemacht mit der Jury durch den Kraichgau zu fahren und zu sehen, wie viele tolle Seiten die Region hat. Die Baukultur als Impulsgeber für die Ortschaften des Kraichgaus schlägt die Brücke zwischen Architekten und Verwaltung: Ein lebendiges Zusammenwirken im öffentliche Raum.“ schloss Burkard seinen Vortrag.
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. November 2019 im 1. OG des Sinsheimer Rathauses, Wilhelmstraße 14-18, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Mo, Di, Do von 8 bis 16 Uhr, Mi von 8 bis 18 Uhr und Fr von 8 bis 12 Uhr.
Der Baukultur-Führer ist kostenlos für Besucherinnen und Besucher erhältlich und bietet auf knapp 200 Seiten Anregungen und Impulse zur regionalen Baukultur. „Eine wahre Hommage an den Kraichgau“, so Burkard.
Quelle: Silke Hartmann