Aber: In den letzten Jahren hat Baden-Württemberg Einwohner an die neuen Länder verloren
Seit 1989 sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes 704 000 Menschen1 aus den neuen Bundesländern nach Baden-Württemberg gezogen. Den stärksten Zuzug gab es in den Jahren des »Mauerfalls« und der Wiedervereinigung (65 000 bzw. 49 000); aber auch in den letzten Jahren sind immerhin noch jeweils rund 12 000 Personen aus den fünf neuen Ländern zugezogen. Mit Abstand am stärksten war der bisherige Zuzug aus Sachsen (234 000), gefolgt von Thüringen (112 000), Sachsen-Anhalt (100 000), Brandenburg (97 000) und Mecklenburg-Vorpommern (47 000)2.
Seit der Wiedervereinigung sind aber immerhin auch rund 368 000 Menschen aus Baden-Württemberg in die neuen Bundesländer (zurück-)gezogen3; im vergangenen Jahr wie in den Jahren zuvor waren es jeweils etwa 13 000. Der Wanderungsgewinn Baden-Württembergs gegenüber den neuen Bundesländern, also die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen, lag damit im Zeitraum 1989 bis 2018 bei 336 000 Personen. Am höchsten war das Wanderungsplus seit 1991 gegenüber Sachsen (+86 000), mit Abstand am geringsten gegenüber Mecklenburg-Vorpommern (+12 000).
Das Wanderungsgeschehen zwischen Baden-Württemberg und den neuen Bundesländern hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten erheblich verändert: Erzielte der Südwesten von 1989 bis 1992 sowie im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts noch deutliche Wanderungsgewinne, so war der Saldo in den letzten Jahren negativ. Ursächlich hierfür dürfte sein, dass die Arbeitslosenquote auch in den neuen Bundesländern deutlich gesunken ist und wohl deshalb wieder viele Menschen in die neuen Bundesländer (zurück-)gezogen sind. Nach Auswertungen des Statistischen Landesamtes erfolgte die Rückkehr nämlich nicht erst nach dem Eintritt in den Ruhestand, sondern oftmals bereits auch im erwerbsfähigen Alter.