(zg) Darüber, was das Coronavirus für Deutschland bedeutet, wird derzeit viel berichtet. Doch die Pandemie sei inzwischen ein weltweites Phänomen und erfordere weltweite Solidarität, so Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh mit Blick auf die Partnerkirchen in allen Teilen der Welt. Er betont: „Auch in Zeiten von Corona liegen uns unsere weltweiten Verbindungen am Herzen!“
Um den Horizont offen zu halten und die Verletzlichsten und Verwundbarsten nicht aus dem Blick zu verlieren, hat die Evangelische Landeskirche in Baden auf ihrer Website (www.ekiba.de/corona-partnerkirchen) persönliche Lageberichte aus einigen ihrer Partnerkirchen zusammengestellt. „Wir fragen nach und hören, wie es unseren Geschwistern in Südafrika, in Indien, in Italien, in den USA geht; was sie in ihren Ländern tun, um den Menschen zu helfen. Da lässt sich viel voneinander lernen“, so Cornelius-Bundschuh. „In Ländern, in denen die Evangelischen nur eine kleine Minderheit sind, haben die Kirchen beispielsweise viele Erfahrungen damit, wie man auch über große Distanzen geistlich in Kontakt bleibt und Freude und Leid miteinander teilt und vor Gott bringt.“
Auch wenn die Grenzen derzeit schwer passierbar seien, würden die Brücken des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe die badische Landeskirche mit ihren Partnerkirchen weiter verbinden.
Die Erfahrungsberichte aus einigen Partnerkirchen zeigen die derzeit teils noch deutlich bedrohlichere Lage in anderen Ländern. Aus Mailand berichtet beispielsweise eine Pfarrerin der Methodistischen Kirche: „Bergamo ist die am schlimmsten betroffene Stadt. Fast 400 Tote in 7 Tagen. Selbst die Bestatter schaffen kaum mehr ihre Arbeit. Die Särge werden in Kirchen untergebracht, weil in den Leichenhäusern kein Platz mehr ist. Acht Priester sind dort inzwischen gestorben.“ Und ein ökumenischer Gastpfarrer aus der Church of South India erklärt, welche katastrophalen Folgen die Pandemie in Indien haben könnte: „Es wird geschätzt, dass mehr als neun Millionen Menschen in Mumbai in Gebieten leben, in denen die Häuser kaum zwei Meter voneinander entfernt sind. Das Konzept der Quarantäne funktioniert in einer solchen Situation nicht, da 9 bis 10 Personen in einem 10 mal 10 qm großen Raum leben.“
Die Landeskirche hat auf der Website außerdem kurze Gebete für ihre Partnerkirchen zusammengestellt und ermutigt dazu, auch diese Länder und ihre Anliegen in die Gebete mit aufzunehmen.
„Kirchen im globalen Süden stehen noch am Anfang der Corona-Pandemie. Wenn hier die Ansteckungszahlen ähnlich wachsen wie in Europa, werden die Folgen vielerorts verheerend sein und bestehende Krisen verschärfen. Darum gilt: Niemand glaubt für sich allein, denn wir gehören in Christus zusammen“, erklärt Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. „Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen mit, wenn eines sich freut, macht das auch den anderen Mut. Wir brauchen einander, auch und gerade in dieser Krise!“
Weitere Aktionen und Angebote innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden in Zeiten der Corona-Krise finden Sie unter www.ekiba.de/kirchebegleitet.
Quelle: Alexandra Weber