Deutliche Unterschiede beim Anteil älterer Lehrkräfte je Schulart auf Kreisebene
Am kommenden Montag werden erstmals seit Beginn der Corona-Präventionsmaßnahmen am 17. März wieder Schülerinnen und Schüler zur Schule gehen. Für Schülerinnen und Schüler, die in diesem oder im nächsten Jahr Prüfungen zu absolvieren haben, beginnt am 4. Mai wieder der Präsenzunterricht. Deshalb müssen auch wieder Lehrkräfte den Unterricht in den Schulgebäuden aufnehmen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts unterrichteten im Schuljahr 2018/19 fast 96 700 voll- und teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte an den öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Bereich des Kultusministeriums.1 Von diesen waren 11 % (knapp 10 800) 60 Jahre alt oder älter. Damit gehörten Sie zu einer Altersgruppe, die bei einer COVID-19-Erkrankung ein höheres Risiko für einen schwereren Verlauf hat.
Besonders viele ältere Lehrkräfte an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und an beruflichen Schulen
Den höchsten Anteil an Lehrkräften im Alter von 60 Jahren und darüber wiesen die SBBZ auf. Hier gehörten knapp 15 % der gut 8 000 Lehrkräfte zu dieser Altersgruppe. Mit rund 8 % war dieser Anteil bei den knapp 9 800 Lehrkräften an Gemeinschaftsschulen2 am geringsten. Die entsprechenden Anteile lagen an Gymnasien bei rund 9 % und an Realschulen bei rund 10 %. An den Grund- und Werkreal-/Hauptschulen3 war der Anteil Älterer unter den fast 25 400 Lehrkräften mit gut 12 % etwas überdurchschnittlich. Auch an den beruflichen Schulen lag der Anteil der 60-jährigen und älteren Lehrkräfte mit rund 13 % über dem Landesdurchschnitt aller öffentlichen Schulen.
Große Spannweite zwischen den einzelnen Kreisen
Bei den öffentlichen Grund- und Werkreal-/Hauptschulen wiesen im Schuljahr 2018/19 die Schulen in den Städten Heilbronn und Mannheim mit Werten um 7 % den geringsten Anteil von Lehrkräften im Alter von 60 Jahren und darüber auf. Dagegen lag dieser Anteil im Ostalbkreis sowie in den Landkreisen Reutlingen und Göppingen bei über 17 %.
An öffentlichen Realschulen betrug der Anteil dieser Altersgruppe in Heidelberg lediglich gut 3 %. Im Landkreis Tübingen hatten hingegen mehr als 17 % der Lehrkräfte bereits das 60. Lebensjahr vollendet.
An den öffentlichen Gymnasien reichte die Spannweite des Anteils der Lehrkräfte im Alter von 60 Jahren und darüber von rund 5 % in der Stadt Karlsruhe bis knapp 17 % im Hohenlohekreis.
Dagegen wiesen die Schulen im Hohenlohekreis bei den öffentlichen Gemeinschaftsschulen zusammen mit den Schulen in Mannheim mit Werten um 3 % den geringsten Anteil älterer Lehrkräfte auf. Die höchsten Anteile waren bei dieser Schulart im Landkreis Heidenheim und im Ostalbkreis mit jeweils um 14 % festzustellen.
An den öffentlichen Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) wurde mit gut 18 Prozentpunkten die größte Spannweite zwischen dem Kreis mit dem niedrigsten Anteil – Landkreis Heidenheim mit knapp 7 % – und dem Kreis mit dem höchsten Anteil – Hohenlohekreis mit 25 % – festgestellt.
Die öffentlichen beruflichen Schulen im Alb-Donau-Kreis hatten mit etwas weniger als 9 % den geringsten Anteil an Lehrkräften im Alter von 60 Jahren und darüber. Am höchsten war dieser Anteil an den beruflichen Schulen im Landkreis Böblingen mit 17 %.