(zg) In Baden-Württemberg begannen diese Woche die schriftlichen Abschlussprüfungen an den beruflichen Schulen. Auch an der Max-Weber-Schule in Sinsheim finden die Prüfungen unter den Bedingungen der Corona-Pandemie statt.
Durch die zeitliche Verschiebung der Termine ist in diesem Schuljahr eine außergewöhnliche Prüfungsdichte zu berücksichtigen. Parallel schreiben aktuell 52 Abiturientinnen und Abiturienten, 68 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs sowie 34 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule an der Max-Weber-Schule ihre Abschlussprüfungen. Normalerweise finden diese Prüfungen zeitlich versetzt statt. Der Schulleitung wurde damit ein hohes Maß an organisatorischer Flexibilität abverlangt. Aufgrund der Abstandsregelungen und der Einhaltung der Hygienevorschriften müssen mehr Räume und damit auch mehr Aufsichtspersonal eingesetzt werden.
Für alle Beteiligten waren die Vorbereitungen auf die Prüfungen nicht einfach. Durch die Schließung der Schulen ab 17. März musste zu Hause gelernt werden. „Das gesamte Kollegium hat sich mit großem Engagement intensiv in den Onlineunterricht eingearbeitet und neue Wege beschritten,“ erklärt Valerie Sieber-Schmitt, Schulleiterin der Max-Weber-Schule. Für alle Klassen steht ein umfangreicher digitaler Werkzeugkasten zur Verfügung und die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer koordinieren die Lerninhalte mit Hilfe digitaler Wochenpläne.
Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen und ihre Lehrkräfte waren erleichtert, dass ab dem 4. Mai wieder Präsenzunterricht stattfinden konnte. Gerade in den letzten Wochen und Tagen vor den Prüfungen wird noch einmal wichtiger Unterrichtsstoff zusammengefasst, wiederholt und gemeinsam geübt. „Die Präsenz an der Schule hat mir nochmals Sicherheit gegeben“, sagt Annika Bartl, die gerade an der Max-Weber-Schule im Berufskolleg II ihre Fachhochschulreife absolviert. Die 19-jährige musste wegen der Pandemie ihre Pläne ändern. „Eigentlich wollte ich nach dem Schulabschluss ein Auslandsjahr Work & Travel durch Australien und Südostasien machen. Die Route stand schon, zum Glück war noch nichts gebucht.“ Kurz entschlossen bewarb sie sich Ende März für einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital & Print und kann im September beginnen. Doch zunächst ist sie froh, dass die Prüfungen endlich losgegangen sind und in den nächsten Tagen gilt für sie und alle Prüflinge volle Konzentration. 2020 – ein besonderer (Abschluss-)Jahrgang.
Quelle: Maren Siegle