(zg) Mit zwei neuen Angeboten sollen Menschen künftig einerseits ganz persönliche Momente in einer Kirche erleben und andererseits auf dem Smartphone einen 360°-Kirchenrundgang durchführen können. Das Projekt „Dialog im Netz“ der Evangelischen Landeskirche in Baden will Kirchenräume multimedial erfahrbar machen.
Wenn Menschen künftig in Rosenberg, Ketsch oder Auenheim eine evangelische Kirche betreten, entdecken sie eine Stele mit Monitor. Darauf können sie Angebote finden, die zu ihrer jeweiligen Stimmung passen: Freude oder Dankbarkeit, aber auch Wut und Verzweiflung – Angebote zur Besinnung oder für den Wunsch nach Ruhe und Genuss. Entscheiden sie sich beispielsweise für „Andacht“, können sie sich in Ruhe eine Predigt anhören, die gerade jetzt nur für sie abgespielt wird.
„Mit dem Kirchensystem MediaKi können Kirchenbesucher am Touchscreen eine 5-Minuten-Andacht, ein Lied, einen vertonten Psalm oder Musik auswählen. Im Rahmen des landeskirchlichen Projekts ‚Dialog im Netz‘ wollen wir dieses neue mediale Angebot in diversen Kontexten – beispielsweise auch im Krankenhaus oder in der Tourismusseelsorge – erproben“, so Ulli Naefken, Multimediaredakteur der Landeskirche. Es stärke mit visuellen und auditiven Mitteln die Wahrnehmung sakraler Räume. Mit Lichtspielen, Musikstücken oder Texten kann der Besucher oder die Besucherin einer Kirche neu begegnen.
15 Gemeinden in ganz Baden haben sich für eine Testphase ab Herbst beworben. Die Jury hat daraus vier Kirchen ausgewählt: die Evangelische Kirche Rosenberg (Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg), die Evangelische Johanneskirche Ketsch (Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz) und die Evangelische Kirche Auenheim (Kirchenbezirk Ortenau) und die Evangelische Kirche auf dem Dilsberg (Kirchenbezirk Neckargemünd und Eberbach). Außerdem wird MediaKi im Evangelischen Diakoniekrankenhaus Freiburg, im Haus der Kirche in Bad Herrenalb und im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach erprobt.
Auch für eine Testphase gesucht waren Kirchen, die ihren Kirchenraum in einem 360°-Kirchenrundgang vorstellen und Menschen damit zur persönlichen Andacht beispielsweise am Smartphone einladen möchten. So kann die Kirche jederzeit und überall durch einen virtuellen Besuch über Google-Maps besichtigt werden.
37 Kirchengemeinden haben sich beworben, davon wurden 24 Gemeinden von der Jury ausgewählt, die großflächig in Baden verteilt sind.
Geplant ist, dass die virtuellen Rundgänge am Tag des offenen Denkmals – am 13. September 2020 – online gehen. Der Tag des offenen Denkmals wird in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfinden.
Quelle: Alexandra Weber