Evangelische Kinder- und Jugendfreizeiten finden statt
(zg) Aus Freizeiten im Ausland werden Freizeitangebote vor Ort, aus Zeltlagern Fahrrad-Freizeiten, aus Seminaren digitale Angebote: Die evangelische Kinder- und Jugendarbeit hat badenweit ihre ursprünglichen Sommerpläne überarbeitet und den Voraussetzungen zum Schutz vor Covid19 angepasst. Das Ergebnis einer intensiven Vorbereitungsphase auf allen Ebenen: Viele evangelische Freizeitangebote finden auch in diesem Sommer statt – wenn auch unter veränderten Vorzeichen.
„Kirchliche Kinder- und Jugendarbeit ist ohne Freizeiten im Grunde gar nicht zu denken“, ist Jens Adam, Landesjugendpfarrer der Evangelischen Landeskirche in Baden, überzeugt. „Dort werden Beziehungen geknüpft oder vertieft; dort wird Glaube in besonderer Weise erlebbar gemacht; dort finden Gemeinschaftserlebnisse statt, die weit über die eigentliche Freizeit hinaus positiv prägend sind.“
Deswegen sei es für Mitarbeitende und Teilnehmende besonders schmerzhaft, wenn ursprünglich geplante Freizeiten z.B. nach Kroatien, Skandinavien oder in andere Länder nicht stattfinden könnten.
„Ich nehme aber ein unglaublich großes Engagement quer durch die ganze Landeskirche wahr, wie mit großem Verantwortungsbewusstsein über Alternativangebote in der Kinder- und Jugendarbeit nachgedacht wurde“, so Jens Adam. Die derzeitigen Lockerungen böten dazu einige Möglichkeiten, und die Einschränkungen hätten hier auch zu neuen kreativen Ideen und niederschwelligen Angeboten geführt.
In Müllheim (Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald) bietet das Evangelische Kinder- und Jugendwerk beispielsweise als Ersatz für die abgesagte Jugendfreizeit in Schweden eine einwöchige Ferienaktion ohne Übernachtungen an. Dabei wird unter dem Motto „Sommer, Sonne, Kaktus“ von 3. bis 7. August für 13-17-Jährige jeden Tag ein anderes Programm geboten. Geplant ist beispielsweise ein „Schwedentag“, an dem die Teilnehmer/innen Schwedenstühle bauen, schwedische Lebensmittel testen und ein Schwedenquiz bestehen müssen. Für das Programm werden die umliegende Natur und viele erlebnispädagogische Elemente genutzt. Vieles sei ein Kompromiss in diesem Jahr, so Heike Siepmann vom Evangelischen Jugendwerk Breisgau-Hochschwarzwald. „Es ist aber auch eine Chance, dass Jugendliche jetzt merken, wie wichtig reale Begegnung ist.“
Im Kirchenbezirk Wertheim musste die Jugendzeltfreizeit aufgrund der Corona-Auflagen, die am vorgesehenen Zeltplatz nicht erfüllt werden konnten, abgesagt werden. Als Ersatz ist nun daraus eine Fahrrad-Freizeit (10. bis 16. August) von Wertheim an den Bodensee geworden. So kann das Programm im Freien stattfinden und da jeder sein eigenes kleines Zelt mitbringen muss und die Vorplätze von kirchlichen Gemeindehäusern genutzt werden, können alle Schutzauflagen erfüllt werden. „Erstaunlich ist, dass derzeit wieder Angebote angenommen werden, die vorher dem Freizeitanspruch von Jugendlichen nicht mehr entsprochen hätten“, stellt Bezirksjugendreferent Alexander Kirchhoff fest.
Auch online-Angebote bieten jungen Menschen im Sommer Abwechslung. So hat die youth academy der badischen Landeskirche ihren Fotoworkshop „Express yourself“ auf ein digitales Format umgestellt und damit bereits äußerst positive Erfahrungen gesammelt. Die Jugendlichen bekommen im Online-Seminar Fotoaufträge, die sie dann individuell vor Ort umsetzen und gemeinsam online wieder besprechen. Nachdem das Format bereits beim ersten Versuch sehr positiv angenommen wurde, findet der Workshop von 30. Juli bis 1. August ein zweites Mal statt.
Unter #zukunftsrelevant arbeiten das Evangelische Kinder- und Jugendwerk Baden (EKJB), die Bezirksjugendwerke und die Jugendverbände nun gemeinsam daran, eine interaktive Baden-Württemberg-Karte bereitzustellen, auf der sich die zahlreichen Angebote mit den wichtigsten Informationen finden lassen.
Infos: https://ejuba.de und unter https://www.evangelische-jugend.de/jugendarbeit/wir-sind-zukunftsrelevant/zukunftsrelevant-mitmachen
Quelle: Alexandra Weber