Alltagsmenschen in Sinsheim
(zg) Groß, fröhlich, zumeist bunt und freundlich lächelnd – die „Alltagsmenschen“ der Künstlerin Christel Lechner sind in Sinsheim nicht zu übersehen. Seit dem 22. Juli stehen 50 Skulpturen im Rahmen einer ursprünglich für die Heimattage 2020 geplanten einmaligen Sonderausstellung in der Stadt.
Die Freude an den Installationen ist groß, zahlreiche Menschen posieren für Fotos mit den teilweise überlebensgroßen Betonmenschen oder quittieren die Figuren im Vorbeilaufen mit einem wohlwollenden Lächeln. Die Reaktionen, die das Rathaus Sinsheim zur Ausstellung erhält, sind überwiegend voll des Lobs, euphorisch und positiv.
Kunst regt aber auch immer zum Dialog an. Und so gibt es durchaus auch Kritik an der Ausstellung, mal vorsichtig fragend formuliert, mal als offener Vorwurf aufgrund des massiven Eingriffs in das Stadtbild.
„Wir freuen uns über die überwältigende Anzahl freundlicher Nachrichten, die uns als Reaktion auf die Alltagsmenschen erreichen“, so Oberbürgermeister Jörg Albrecht. „Kritik nehmen wir aber durchaus auch immer sehr ernst und berücksichtigen sie selbstverständlich in unseren Entscheidungen, was die Zukunft der Alltagsmenschen in Sinsheim angeht.“
Dass die Figuren alle weiß und überwiegend alt sind, sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. „Ich orientiere mich in meiner Kunst an meiner eigenen Lebenswirklichkeit, an den Erfahrungen meiner Kindheit und an meiner Generation“, erklärte Christel Lechner bei der Ausstellungseröffnung vor der Dr.-Sieber-Halle. Und sie sei eben selbst durchaus „nicht mehr ganz jung“, fügte sie, Jahrgang 1947, augenzwinkernd hinzu.
Kunst ist stets subjektiv. Die Stadt Sinsheim betont dabei aber ausdrücklich, dass die Installationen in der Stadt entschieden inklusiv verstanden werden wollen. „Wer immer die Figuren entdeckt und betrachtet, ist angehalten, gerne selbst Teil der Szene zu werden“, heißt es dazu aus dem Stadtmarketing. „Gleich welcher Herkunft oder Hautfarbe, welchen Alters oder Geschlechts. Die Ausstellung ist jedem zugänglich, ob groß, klein, dick oder dünn, für Menschen mit Behinderung und ohne.“
Das Stadtmarketing Sinsheim freut sich über viele Bilder mit den Alltagsmenschen unter dem Hashtag #AlltagsmenschenSinsheim auf Facebook (www.facebook.de/stadtverwaltung.sinsheim) oder Instagram (@sinsheimer_erlebnisregion). Selfies mit den freundlichen Figuren sind selbstverständlich erlaubt und auch gewünscht. Im Sinne aller, die sich langfristig an der Ausstellung erfreuen wollen, wird um einen respektvollen Umgang mit den schönen Kunstobjekten gebeten. Insbesondere Beschädigungen und Verunreinigungen sind nicht nur ein unschönes Ärgernis. Sachbeschädigung ist eine Straftat und wird entsprechend zur Anzeige gebracht und geahndet.
Der begleitende Flyer zur Ausstellung ist in den städtischen Einrichtungen sowie in den Rathäusern der Gemeinden der Sinsheimer Erlebnisregion erhältlich.
Quelle: Stadt Sinsheim