Export von Wohnmobilen im Südwesten von 2015 bis 2019 um 27 % gestiegen
Fast die Hälfte der bundesweit exportierten Wohnmobile stammt aus baden-württembergischer Produktion. Wie das Statistische Landesamt auf der Grundlage einer Auswertung der Außenhandelsstatistik mitteilt, stieg der Exportwert von Wohnmobilen1 im Zeitraum 2015 bis 2019 um 27,3 % und damit um mehr als ein Viertel auf 628 Millionen (Mill.) Euro. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 11 500 Wohnmobile aus dem Südwesten in das Ausland verkauft. Im Vergleich zum Auslandsgeschäft mit Wohnmobilen hatte der baden-württembergische Export von Wohnanhängern2 mit einer Stückzahl von 3 800 und einem Wert von 67 Mill. Euro einen deutlich geringeren Stellenwert. Auch die Zuwachsrate der Ausfuhren lag mit lediglich 2,3 % im Zeitraum 2015 bis 2019 bei den Wohnanhängern weniger als ein Zehntel so hoch wie bei den Wohnmobilen. Gemessen am Gesamtexport aller Kraftwagen und Kraftwagenteile, der im gleichen Zeitraum um 8,5 % auf 46,3 Milliarden (Mrd.) Euro abnahm, entwickelte sich das Auslandsgeschäft in den beiden Teilsegmenten Wohnmobile und Wohnanhänger gut. Bundesweit nahm der Exportwert der Wohnmobile und Wohnwagen sogar noch stärker zu als hierzulande. Die Wohnmobil-Ausfuhren stiegen in Deutschland um 36,5 % auf 1,4 Mrd. Euro, die Wohnanhänger-Exporte um 10,4 % auf 416 Mill. Euro. Im Jahr 2019 stammte bei den Wohnmobilen fast die Hälfte (44 %) des Exportwerts Deutschlands aus baden-württembergischer Produktion, bei den Wohnanhängern betrug der Anteil dagegen lediglich 16 %.
Das Auslandsgeschäft mit Wohnmobilen und Wohnanhängern kam bisher auch vergleichsweise gut durch die Corona-Krise. Nach den bislang verfügbaren vorläufigen Ergebnissen für das 1. Halbjahr 2020 lagen die Ausfuhrwerte von Wohnmobilen und Wohnanhängern bedingt durch den Lockdown bei zahlreichen Handelspartnern zwar um 14,3 % und 14,0 % unter den entsprechenden Werten des Vorjahres, die Gesamtexporte an Kraftwagen und Kraftwagenteilen brachen im gleichen Zeitraum jedoch um 25,8 % und damit fast doppelt so stark ein.
Hauptabnehmer für Wohnmobile aus dem Südwesten ist das benachbarte Frankreich. Fast ein Viertel der Ausfuhren an Wohnmobilen (143 Mill. Euro bzw. 23 %) wurden 2019 dorthin geliefert, gefolgt vom Vereinigten Königreich (90 Mill. Euro bzw. 14 %) und Norwegen (60 Mill. Euro bzw. 10 %). Bei den Wohnanhängern aus baden-württembergischer Produktion sind dagegen die Niederlande, die Schweiz und Frankreich mit Anteilen von 24 %, 16 % und 12 % die wichtigsten Auslandskunden.
Auch die Nachfrage Baden-Württembergs nach Wohnmobilen und Wohnanhängern aus dem Ausland hat sich sehr dynamisch entwickelt. Allerdings liegen die Importniveaus bei diesen Gütern deutlich unter den Exportwerten. So hat sich im Zeitraum 2015 bis 2019 der Wert der importierten Wohnmobile auf 248 Mill. Euro mehr als verdoppelt und bei den Wohnanhängern (2019: 1 Mill. Euro) sogar vervierfacht. Mit einem Anteil von 75 % kam ein Großteil der importierten Wohnmobile aus Slowenien.