Baden-Württemberg: Frauenquote rund 67 % an allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft, 74 % an öffentlichen Schulen
Nach den Ergebnissen der amtlichen Schulstatistik des Statistischen Landesamts unterrichteten im Schuljahr 2019/20 an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen1 Baden-Württembergs 110 026 Lehrkräfte. Damit nahm die Zahl der Lehrkräfte im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 % (703 Personen) zu. Prozentual ist dabei der Anstieg an den privaten allgemeinbildenden Schulen mit 2 % (289 Personen) größer ausgefallen als an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen mit 0,4 % (414 Personen). Insgesamt waren im letzten Schuljahr rund 86 % aller Lehrkräfte (94 965 Personen) an öffentlichen und fast 14 % (15 061 Personen) an privaten allgemeinbildenden Schulen beschäftigt.
Der Frauenanteil an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen betrug rund 74 % (70 499 Personen). An den privaten Schulen ist dieser mit rund 67 % (10 022 Personen) spürbar geringer. Die höchsten Frauenquoten sind bei den öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen an Grund- und Werkreal-/Hauptschulen2 (85,7 bzw. 75,1 %) und SBBZ3 (80,5 bzw. 72,3 %) zu verzeichnen. Den niedrigsten Anteil machen Frauen bei den öffentlichen Schulen an Schulen besonderer Art mit 60,5 % und an Gymnasien mit 62,2 % aus. Bei den Schulen in freier Trägerschaft waren die Frauenanteile an Freien Waldorfschulen mit 62,9 % und an Gymnasien mit 58,9 % am geringsten. Die Frauenquoten an den Schulen beider Trägerarten haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.
Der Großteil der Lehrerschaft an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen unterrichtete mit 31 748 Personen an Grund- und Werkreal-/Hauptschulen (33,4 %) und mit 24 783 Personen an Gymnasien (26,1 %). An den privaten allgemeinbildenden Schulen dagegen lehrten die meisten Lehrkräfte an SBBZ (5 412 Personen oder 35,9 %) und an Gymnasien (3 872 Personen oder 25,7 %). Dabei ist anzumerken, dass nach den Freien Waldorfschulen, die nur privat geführt werden, bei der Schulart SBBZ der Anteil der Lehrkräfte aus privaten Schulen mit 35,8 % entsprechend ihrem Anteil an der Schülerzahl relativ hoch ist. Bei den anderen Schularten spielen die privaten Schulen, was die Anzahl der Lehrkräfte angeht, eher eine ergänzende Rolle zum öffentlichen Angebot.
An öffentlichen allgemeinbildenden Schulen hatte im Schuljahr 2019/20 etwas weniger als die Hälfte (44,5 %) der Lehrkräfte (42 302 Personen) einen vollen Lehrauftrag. Dies sind 0,4 % weniger Lehrkräfte als im Vorjahr. 35 571 Lehrerinnen und Lehrer waren mit mindestens der Hälfte der Regelpflichtstunden tätig. Hier wurde ein Plus von 1,9 % festgestellt, womit deren Anteil 37,5 % erreichte. Die Zahl der sonstigen Lehrkräfte ging um rund 0,4 % auf 17 092 Personen zurück (18 %). Damit waren 55,5 % aller Lehrkräfte an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Teilzeitstellen oder als sonstige Beschäftigte tätig. Bei den privaten allgemeinbildenden Schulen machten diese Beschäftigten mit 60,9 % (9 166 Personen) einen größeren Anteil aus. Zum ersten Mal überstieg an den allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft die Zahl der teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte (5 985 Personen oder 39,7 %) die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer mit vollem Deputat (5 895 Personen oder 39,1 %). Damit verringerte sich die Zahl der vollzeitbeschäftigten Lehrkräfte um 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der sonstigen Lehrkräfte an privaten allgemeinbildenden Schulen ist gegenüber dem Vorjahr um 7,2 % auf 3 181 Personen gestiegen und entsprach einem Anteil von 21,1 %.