(zg) Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) erwartet von den heute beginnenden Koalitionsverhandlungen zwischen Grünen und CDU eine umfassende Erarbeitung einer Zukunftsagenda für das Land. Das Sondierungsergebnis sei zwar ein interessanter Katalog von politischen Zielen. Wesentliche Themen, zum Beispiel aus der Mittelstands- und der Bildungspolitik, werden im Sondierungsergebnis aber gar nicht festgehalten.
„Grün-Schwarz sagt selbst, dass die Liste der angedachten Maßnahmen und Projekte nicht vollständig und abschließend ist. Insofern sind wir zuversichtlich, dass die Verhandler sich jetzt den weiteren großen Herausforderungen für die Sicherung des Standorts Baden-Württemberg widmen“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Klimaschutz, Transformation und gesellschaftlicher Zusammenhalt seien definitiv Themenfelder, zu denen das Handwerk Ideen und Kompetenz mitbringe. Aber auch in den bisher nicht angesprochenen Themenfeldern, insbesondere bei Mittelstands- und Bildungspolitik habe das Handwerk klare Positionen, die für die so entscheidende Fachkräfte- und Nachwuchssicherung berücksichtigt werden müssten. Kurzum: Den Visionen müsse jetzt die Machbarkeit folgen. „Die Politik hat große Ziele, das Handwerk wird sich gern für die Umsetzung engagieren. Der Weg dorthin ist nicht trivial, aber die Zeit, knifflige Details zu lösen, beginnt jetzt erst,“ kommentierte Reichhold. Für die Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ habe der BWHT erst vor kurzem das Thema „Nachhaltigkeit“ als weitere Offensive vorgeschlagen.
Sorge mache ihm der Verweis auf die Haushaltslage und erste Andeutungen zu Steuer- und Gebührenerhöhungen. „Nachhaltige Finanzpolitik zeichnet sich nicht nur durch hartes Sparen, sondern auch kluges Investieren aus. Wir werden sehr darauf achten, dass es nicht nur um Schuldenvermeidung, sondern auch um die Vermeidung des Abstiegs in eine tiefere Liga der Wirtschaft geht.“
Quelle: Marion Buchheit