Tag der Städtebauförderung
(zg) Der Tag der Städtebauförderung ist eine seit 2015 jährlich wiederkehrende deutschlandweite Veranstaltung, die die Bevölkerung auf die im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung durchgeführten Maßnahmen aufmerksam macht.
Nachdem in der Vergangenheit Rundgänge durch die Sanierungsgebiete angeboten wurden, gebietet die aktuelle Situation einen Verzicht auf publikumsintensive Maßnahmen.
Die Städtebauförderung in der Bundesrepublik Deutschland geht zurück auf das Jahr 1969. Bereits 1979 konnte die Stadt Sinsheim mit dem Verfahren Altstadt I erstmalig von der umfassenden finanziellen Unterstützung von Bund und Land (circa 5,7 Millionen DM) profitieren. Zahlreiche Projekte konnten in den folgenden Jahren dank Fördergeldern erfolgreich abgeschlossen werden. Derzeit werden die noch laufenden Sanierungsverfahren „Ortskern Steinsfurt“ und „Wiesental / Innenstadt-Ost“ gefördert.
Die Abgrenzung des Sanierungsgebietes in der Kernstadt wurde durch den Gemeinderat der Stadt Sinsheim ganz bewusst auch auf den überwiegend durch Gemeinbedarfsnutzungen geprägten Bereich zwischen der Friedrichstraße und dem Sportgelände am Helmut-Gmelin-Stadion ausgedehnt. Der Bereich hinter der damaligen Stadthalle hatte im Laufe der Jahrzehnte den Anschluss an eine moderne städtebauliche Entwicklung verloren hatte und war der Mindernutzung anheimgefallen.
Bereits im Vorgriff auf das damals noch in Planung befindliche Sanierungsgebiet wurden Grundstücke durch die Stadt Sinsheim aufgekauft, neu geordnet und die aufstehende, im Laufe der Zeit abgängig gewordene Gebäudesubstanz abgetragen. Nach dem Startschuss für die Renovierung der Stadthalle wurde mit Hochdruck an der Umsetzung sämtlicher Maßnahmen im Gebiet gearbeitet.
Schnell wurde klar, dass der Umbau der Stadthalle zu einem hochmodernen Kulturgebäude durch ein adäquates Parkierungsangebot flankiert werden musste.
Nachdem der Gemeinderat grünes Licht für den Bau des Parkhauses gegeben hatte, wurde frühzeitig die Förderfähigkeit der Maßnahme auf Basis der im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung aufgestellten Stellplatzbilanz geklärt und die Bezuschussung der ausführenden Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH verbindlich zugesagt.
Die Bauzeit des Parkhauses betrug 21 Monate bei Gesamtbaukosten in Höhe von circa 6 Millionen Euro netto und einer Förderung von 9.000 Euro für jeden der 271 Stellplätze und damit Bundes- und Landesfinanzhilfen in Höhe von insgesamt 2.439.000 Euro. In die Gesamtzahl der Stellplätze eingerechnet sind vier mit Ladesäulen für die künftig stärker steigende E-Mobilität, fünf überbreite Stellplätze für Verkehrsteilnehmer mit eingeschränkter Mobilität und zehn Frauenstellplätze.
Mit dem Parkhaus hat die Stadt Sinsheim ein würdiges Pendant zur Dr.-Sieber-Halle geschaffen. Die Architektur spricht eine moderne Sprache und tritt in einen spannenden städtebaulichen Dialog mit den Gebäuden in der Umgebung. Das Interieur ist hell, offen, großzügig und bietet durch eine zeitgemäße Erschließung, gelungene Beschilderung und selbsterklärende Struktur eine sehr attraktive Möglichkeit zum Abstellen von Kraftfahrzeugen.
Die Baumaßnahme war finanztechnisch das größte kommunalpolitische Projekt im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung im Gebiet „Wiesental / Innenstadt-Ost“. Für die nähere Zukunft ist nunmehr auch unter Würdigung der Neugestaltung des angrenzenden Festplatzes ein entsprechendes Stellplatzangebot der Stadt für Bewohner, Besucher und Gäste entstanden. Mit innerstädtischen Steuerungsmaßnahmen und Verkehrsführungskonzepten strebt die Stadt Sinsheim unter anderem eine dauerhafte optimale Auslastung des Parkhauses an und leistet damit einen Beitrag für den Klimaschutz aufgrund geringeren Parksuchverkehrs.
Quelle: Stadt Sinsheim