Elefanten-WG im Zoo Heidelberg wieder komplett
(zg) Nach dem Auszug von Elefant Gandhi im Herbst 2018 stand sein „Zimmer“ in der Elefantenbullen-WG im Zoo Heidelberg vorübergehend leer. Der Zoo nutzte die Gelegenheit zum Ausbau der Anlage: Im vergangenen Jahr wurde eine neue Trainingswand für die Elefanten im Außenbereich eröffnet und ein neues Beschäftigungselement in Form eines hängenden Holzstamms sorgt nun für Abwechslung bei den starken Jungs. Es ist alles vorbereit, damit sich der neue Elefant Namsai, der am 11. Mai 2021 wohlbehalten in Heidelberg ankam, dort gemeinsam mit seinen Artgenossen wohlfühlen und zu einem starken Elefantenbullen entwickeln kann. In den nächsten Wochen werden sich die vier grauen Riesen immer besser kennenlernen.
Die tonnenschwere Verstärkung für die Heidelberger Elefanten Tarak, Yadanar und Ludwig, kommt aus Schweden. Der im Zoo Kolmarden geborene, fast acht Jahre alte Jungbulle ist bereit, sich von seiner Geburtsgruppe zu lösen und im Zoo Heidelberg von einem Elefanten-Teenager zu einem selbstbewussten Elefantenbullen heranzuwachsen. Der Zoo Heidelberg ist für die jungen Elefantenbullen eine perfekte Zwischenstation, um in ihrer Jugend wichtige soziale Erfahrungen zu sammeln, die sie später benötigen, um in einem anderen Zoo eine eigene Zuchtgruppe führen zu können.
Die erste Nacht in Heidelberg hat Elefant Namsai gut verbracht und konnte sich von der weiten Reise in Ruhe erholen. Bevor er seine neuen Mitbewohner kennenlernen darf, ließen die Tierpfleger ihn am Morgen sein neues Zuhause mit den beiden großen Innen- und Außenbereiche zunächst alleine erkunden. „So konnte er entspannt die Anlage kennenlernen, um sich auf dem Gelände sicher zu fühlen. Schließlich soll er wissen, wo beispielsweise Futterstellen und Rückzugsorte zu finden sind, bevor die anderen Elefanten dazu kommen“, erklärt Revierleiter Stefan Geretschläger. Um Namsai die Eingewöhnung zu erleichtern, sind zwei seiner vertrauten Tierpflegerinnen aus Schweden mitgereist und bleiben die kommenden Tage in Heidelberg. Bereits vor dem Transport standen die Tierpfleger aus Heidelberg und Kolmarden im gemeinsamen Austausch über den Charakter, die Eigenarten und die Vorlieben des Elefanten, damit er in Heidelberg bestmöglich aufgenommen werden kann.
Wie sich die drei Heidelberger Schwergewichte mit dem neuen Schweden verstehen und anfreunden werden, wird sicherlich spannend zu beobachten sein. Das erste Treffen der vier grauen Riesen auf der Außenanlage verlief gut. Rangeleien in der Gruppe und die ein oder andere ruppige Auseinandersetzung werden notwendig sein, bis jeder der vier Asiatischen Elefanten seinen Platz in der Gemeinschaft gefunden hat. Zoodirektor und Kurator für die Elefanten, Dr. Klaus Wünnemann, erklärt: „Elefanten sind Individuen – jeder hat seinen eigenen Charakter. Wie gut sich die Tiere verstehen werden, lässt sich nicht vorhersagen. Wir sind froh über Tierpfleger zu verfügen, die viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl mitbringen. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Elefanten ihre Angelegenheiten selbst klären zu lassen und ihnen zu gestatten, auszutesten wie die Kräfteverhältnisse sind. Wir freuen uns, dass Namsai gut angekommen ist und sind zuversichtlich, dass die Gruppe zusammenwächst!“
Quelle: Jana Mechler