Fast jede und jeder fünfte Jugendliche ist von Stalking betroffen, während es bei den Erwachsenen weniger als jede sechste Person ist. Mädchen erleben doppelt so häufig Stalking wie Jungs. Das ergab eine aktuelle Studie der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.
Für die Betroffenen hat das Stalking Folgen: Sie leben permanent in Angst, leiden unter akutem Stress, fühlen sich bedroht. Ihre Privatsphäre und ihr Leben sind massiv eingeschränkt. Darüber hinaus treten oftmals auch gesundheitliche Probleme auf: Stalking-Opfer berichten häufiger von Depressionen, Angststörungen, Suizidgedanken oder dem Konsum problematischer Substanzen. Aufklärung und Hilfeangebote für Stalking-Opfer sind deshalb besonders wichtig.
Stalking bezeichnet wiederholtes widerrechtliches Verfolgen, Nachstellen, penetrantes Belästigen, Bedrohen und Terrorisieren einer Person gegen deren Willen bis hin zu körperlicher und psychischer Gewalt. In der Regel handelt es sich beim Stalking nicht um eine klar abzugrenzende Einzeltat. Es setzt sich vielmehr aus einer Reihe von strafbaren Handlungen zusammen, die über einen längeren Zeitraum begangen werden, wie zum Beispiel üble Nachrede, Verleumdung, Sachbeschädigung, Nötigung, Körperverletzung oder Nachstellung. Mobbing ähnelt zwar dem Stalking, zählt aber nicht dazu. Es gibt auch Sachverhalte, bei denen sich Betroffene gestalkt fühlen, die Grenze zur Strafbarkeit jedoch noch nicht überschritten ist.
Was können Opfer von Stalking tun?
- Wichtig ist, die Situation unbedingt ernst zu nehmen. Häufig haben Stalking-Opfer ein ungutes Gefühl, sind sich jedoch nicht sicher, ob es sich wirklich um Stalking handelt.
- Dem Stalker oder der Stalkerin sollte sofort und unmissverständlich klar gemacht werden, dass ab sofort kein Kontakt mehr gewünscht wird – am besten in Gegenwart von Zeugen. Auf keinen Fall sollten sich Betroffene auf eine Diskussion oder ein „letztes klärendes Gespräch“ einlassen.
- Unbedingt bei der Polizei Anzeige erstatten. Es hat sich gezeigt, dass vor allem schnelles und konsequentes Einschreiten der Polizei gegen Stalkende Wirkung zeigt und die Belästigungen nach einer Anzeige häufig aufhören.
- Beratungsstellen wie der „Weiße Ring“ oder das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ können Betroffenen von Stalking weiterhelfen.
- Bei akuter Bedrohung die polizeiliche Notrufnummer 110 wählen!
Mehr Informationen zu Stalking
Opferhilfeeinrichtung „Weißer Ring“
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes