Wirtschaftlichkeit und Kundeninteresse sind Voraussetzungen für die weiteren Planungen
Fernwärme als Energieträger hat zahlreiche Vorteile. Sie ist komfortabel, spart Platz, ist ökologisch wertvoll und schafft Planungssicherheit. Das gilt besonders in Zeiten unsicherer Lieferkapazitäten und einer hohen Volatilität bei den Energiepreisen. Ein weiterer wesentlicher Punkt: Fernwärme erfüllt sämtliche Vorschriften der aktuellen Bundes- und Landesgesetzgebung. Sprich, Haus- und Immobilienbesitzer vermeiden mit dem Energieträger Fernwärme kostenintensive und aufwändige Sanierungsmaßnahmen an ihren Gebäuden. Darüber hinaus werden Anschlüsse an Fernwärmenetze vom Bund zurzeit mit attraktiven Förderungen unterstützt.
Kein Wunder also, dass die Zahl der umstellungswilligen Hauseigentümer deutlich steigt. Das gilt auch für Sinsheim, wo das Biomasseheizkraftwerk der AVR Energie GmbH mittlerweile rund 400 angeschlossene Haushalte, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen mit der „grünsten Fernwärme im Rhein-Neckar-Kreis“ versorgt. Die wohlige Wärme in den Sinsheimer Wohnzimmern, Büros und Verwaltungsgebäuden ist zudem komplett hausgemacht. Durch die Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen und Landschaftspflegematerial, hauptsächlich aus dem Rhein-Neckar-Kreis, lassen sich jährlich rund 6.500 Tonnen CO2 einsparen.
Auf vorliegende Anfragen zu den künftigen Ausbauaktivitäten des AVR Fernwärmenetzes in Sinsheim teilt die AVR Energie GmbH jetzt mit, dass man die Meinung der Bundesregierung zum Ausbau der Fernwärme als eine von wenigen Schlüsseltechnologien zwar grundsätzlich teilt, der weitere Ausbau hier Vorort allerdings von mehreren Faktoren abhängig ist. „Fakt ist, dass der ursprünglich angedachte und großdimensionierte Ausbau unseres Sinsheimer Fernwärmenetzes bisher lediglich in Teilgebieten realisiert werden konnte. Dieser Umstand ist unter anderem auf die günstigen Preise für fossile Brennstoffe in den letzten Jahren zurückzuführen. Diese haben einen wirtschaftlich sinnvollen Ausbau des kapitalintensiven Fernwärmenetzes als Alternative zu fossilen Einzelheizungssystemen faktisch ausgebremst. Durch die jüngsten geopolitischen Entwicklungen, die unsere Energiemärkte und damit den Blick auf die bisherige Energiepolitik radikal verändert haben, ist jetzt auch die Ausbauplanung wieder in den Fokus gerückt. Es hat dazu bereits Abstimmungsgespräche mit der Stadt und den Stadtwerken Sinsheim gegeben“, informiert Steven Parstorfer. Der Abteilungsleiter Technische Dienstleistungen der AVR Energie GmbH weist in diesem Zusammenhang auch auf die gesetzliche Verpflichtung für Kreisstädte zur Intensivierung der kommunalen Wärmeplanung hin, „was unsere gemeinsamen Interessen und Bemühungen in Richtung Fernwärmeausbau aller Voraussicht nach befördern sollte“.
Aktuell stehen einige potenzielle Ausbaugebiete an den Randbereichen des AVR Fernwärmenetzes auf dem Plan. „Hier wollen und müssen wir allerdings zunächst das Kundeninteresse abfragen und dann schauen, ob, wann und wie es weitergeht. Einem nächsten Ausbauschritt in größerem Umfang in Richtung Sinsheim-Ost oder Sinsheim-Süd müssen auf jeden Fall intensive Abstimmungsrunden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung vorgeschaltet sein. Aus unserer Sicht stehen wir dazu jederzeit gerne zur Verfügung, um so das gemeinsame Anliegen der lokal-regionalen Energiewende im Laufe der nächsten Jahre optimal und zielorientiert voranzubringen“, so Parstorfer.
Quelle: AVR UmweltService GmbH